Gleich vier Bücher erscheinen in nächster Zeit zum Inzest-Fall in Amstetten, jetzt droht den Autoren eine Klage der Opfer.
Seit Beginn dieser Woche ist in Großbritannien das erste Buch zum Inzest-Fall in Amstetten erhältlich. Weitere Veröffentlichungen dürften folgen. Christoph Herbst, Anwalt der Opfer, schloss Klagen rund um die Werke nicht aus. Der Fall sein könnte dies, sollte dabei "in den höchstpersönlichen Lebensbereich" von Elisabeth F. bzw. den Kindern eingegriffen werden, so Herbst.
Die Bücher rund um den Inzest-Fall würden zunächst analysiert werden, so wie sie am Markt erhältlich sind. Sollte es erforderlich sein, werden rechtliche Schritte überlegt. Die Opfer seien über Veröffentlichungen "fassungslos", meinte Herbst.
Zum Zustand der Opfer befragt, meinte Herbst, es gehe ihnen gut. "Die Behandlungen machen stets Fortschritte".
Am 27. April war in Amstetten bekanntgeworden, dass der 73-jährige Josef F. seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Verlies eingesperrt und sexuell missbraucht haben soll. Während der Gefangenschaft habe der Mann mit der heute 42-Jährigen sieben Kinder gezeugt. Eines von ihnen sei nach der Geburt gestorben, das tote Baby habe der 73-Jährige angeblich in einem Holzofen verbrannt. Josef F. war weitgehend geständig. Der Prozess gegen den Verdächtigen, der sich in Untersuchungshaft befindet, soll noch in diesem Jahr stattfinden.