Helmut Kramer ist als Rektor der Donau-Universität Krems nach einer Sitzung des Uni-Rats am Freitag zurückgetreten.
Laut ORF Niederösterreich hat Kramer dem Uni-Rat seinen Rücktritt wegen "Auffassungsunterschieden" angeboten. Das Gremium habe die Resignation einstimmig angenommen. Nach der Sitzung gaben sich die Ratsmitglieder wortkarg: "Kein Kommentar" hieß es auf Journalistenfragen.
Misstrauen
Erst vergangene Woche hatte der Uni-Senat dem Rektor
mit deutlicher Mehrheit das Misstrauen ausgesprochen, so der ORF NÖ weiter.
Hauptkritikpunkt sei Kramers Führungsstil gewesen. Nach dem Rücktritt werden
die beiden Vizerektoren die Universität provisorisch leiten, bis ein neuer
Rektor bzw. eine neue Rektorin gefunden ist.
Erfolgreiche Bilanz
Kramer war vor zwei Jahren zum Chef der
Donau-Universität bestellt worden. Erst am Dienstag präsentierte die
Weiterbildungs-Uni die unter seiner Federführung "erfolgreiche Bilanz". 2005
und 2006 seien eine Reihe international renommierter Professoren und neuer
Kooperationspartner gewonnen, die Zahl der Forschungsprojekte um mehr als 18
Prozent gesteigert und das Studienangebot gemäß den Bedürfnissen der
Studierenden flexibilisiert worden. Seit Herbst 2005 seien 15 neue
Departments eingerichtet worden.
Forschung
Unter dem Hinweis, dass das Vorantreiben der Forschung
eines der zentralen Anliegen des Rektorats bei Amtsantritt gewesen sei,
merkte die Donau-Uni an, dass das Volumen der nationalen und internationalen
Forschungsprojekte um mehr als 18 Prozent gesteigert worden sei. Die Summe
der eingebrachten Forschungsgelder seit 2005 sei von 1,9 Mio. Euro um 21
Prozent auf 2,4 Mio. erhöht worden.
Die Zahl der Studenten in Krems, die aus mehr als 40 Ländern stammen, beträgt aktuell 3.520. Das bedeute ein "kontinuierliches Wachstum" und für 2006 einen Anstieg von knapp zehn Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.