Neue Perspektiven

Kremser Brücke verwandelt sich in ein Kunstwerk

In Krems geschieht etwas Unerwartetes an einem Ort, der bisher kaum Beachtung fand. Die Eisenbahnbrücke zwischen Museumsplatz und Kloster Und wird zu einem Kunstwerk. 

Die Eisenbahnbrücke im Bereich Schillerstraße und Undstraße in Krems steht vor einem Wandel. Bald werden dort große weiße Buchstaben auf kräftigem Blau zu sehen sein. Sie erscheinen nicht frontal, sondern offenbaren sich erst beim Durchschreiten der Unterführung. Diese bewusste Verzögerung spielt mit der Wahrnehmung der Passanten und lässt sie den Ort neu erleben. Die Künstlerin Käthe Löffelmann, die das Projekt gestalten wird, setzte sich bei einer öffentlichen Ausschreibung durch. Ihr Entwurf überzeugte durch die "großflächige und klare Typografie", die „in einem spannenden Kontrast zur Natursteinstruktur der Brückenmauern“ steht, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Die Farbe Blau verweist auf das nahe Kloster Und, das schon existierte, als sich dort noch das Donauufer befand.

Ein Konzept mit Kante

Die gebürtige Waldviertlerin Käthe Löffelmann, Jahrgang 1994, lebt und arbeitet in Wien. Sie studiert an der Akademie der bildenden Künste und ist für ihre Projekte im öffentlichen Raum bekannt. Ihre Arbeit an der Brücke ist bewusst reduziert, aber wirkungsvoll. "Die klare Typografie des Kunstwerks bildet einen scharfen Kontrast zur vorhandenen Steinmauer", erklärt Kulturamtsleiter Gregor Kremser.  Doris Denk, Bereichsleiterin für Bildung, Kultur und Tourismus, ergänzt: "Die Kunstmeile verbindet die Altstädte Krems und Stein beziehungsweise renommierte Museen und Ausstellungshäuser zwischen Minoriten- und Dominikanerkirche. Mit künstlerischen Interventionen wollen wir die Meile für Fußgänger und Radfahrer erlebbarer machen."

Künstlerin Käthe Löffelmann überzeugte mit ihrem Konzept die Jury. 

Künstlerin Käthe Löffelmann überzeugte mit ihrem Konzept die Jury. 

© Käthe Löffelmann

Grünes Licht für Sichtbarkeit

Die Entscheidung fiel am 27. Mai. Mit Stimmenmehrheit gab der Gemeinderat die Finanzierung in Höhe von 30.000 Euro frei. Eine Förderung von 10.000 Euro durch das Land Niederösterreich wurde bereits in Aussicht gestellt. Auch technische Vorkehrungen wurden mitgedacht. Um das Kunstwerk zu schützen, soll gemeinsam mit dem Eigentümer NÖVOG und einem Sachverständigen eine Abdichtung erfolgen.  "Mit Kunst im öffentlichen Raum bereichern wir die Kultur- und Bildungsstadt Krems. Die Belebung und Attraktivierung des Stadtraums ist mir ein großes Anliegen", zeigt sich Bürgermeister Peter Molnar (SPÖ) überzeugt. 

Elisabeth Kreuzhuber, Vorsitzende des Kulturausschusses, sieht in dem Vorhaben eine starke Botschaft. "Kunst kann ein verbindendes Element sein, wenn man sich darauf einlässt. Das Kunstobjekt an der Eisenbahnbrücke wird eine große Signalwirkung haben und hoffentlich viele Menschen dazu anregen, die Kunstmeile von Anfang bis Ende zu erkunden." Die Eröffnung des Kunstwerks ist für Herbst 2025 geplant.

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