Oberleitung beschädigt

Kupferdiebe legen Nordbahn lahm

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15.000-V-Starkstromkabel gekappt - Tausende Pendler kamen zu spät. 

Die Nordbahnstrecke von Wien nach Gänserndorf und Bernhards-thal bis weiter nach Tschechien hat in ihrer 185-jährigen Geschichte so manches erlebt. Doch der Blackout vom Montag ist bislang einmalig. Kupferdiebe haben in einer lebensgefährlichen Aktion das 15.000-Volt-Starkstromkabel der Bahn gekappt und Teile gestohlen. Zunächst ging nichts mehr, Tausende Fahrgäste kamen zu spät.

Für die ÖBB ist der Anschlag auf die Nordbahn nicht nur äußerst ärgerlich, er ist vollkommen unerklärlich. Denn normalerweise machen sich Kupferdiebe über die nicht Strom führenden Erdungskabel der Bahn her.

Schäden für ÖBB gehen in die Millionen
2,4 Millionen Euro an Schaden sind der ÖBB hierdurch allein im vergangenen Jahr entstanden. Diesmal aber versuchten sich die Diebe am Starkstromkabel: „Entweder waren dies Vollprofis mit ganz speziellem Werkzeug, oder es muss mindestens einen Verletzten gegeben haben, der vielleicht weggeschafft wurde“, sagte ÖBB-Sprecher Herbert Ofner zu ÖSTERREICH.

Die Folge des versuchten Diebstahls: Es gab einen kräftigen Kurzschluss, kam zu einem kleinen Brand und das Umspannwerk Angern an der March fiel komplett aus.

Die ÖBB reagierte prompt. Weil die Reparaturarbeiten noch bis zur Nacht auf den Dienstag andauerten, wurden kurzerhand Dieselloks eingesetzt. Sie zogen die eigentlichen Elektrozüge.

Dieselloks retteten
den Pendler-Verkehr
Durch das Umspannen der Loks entstanden durchschnittlich 20 Minuten Verspätung im Regional- und Pendelverkehr. Weil viele Reisende in Wien-Floridsdorf außertourlich umsteigen mussten, kam es zu weiteren Verzögerungen. Die S-Bahnen selbst waren hiervon jedoch nicht betroffen. Bahnsprecher Ofner: „Der jetzige Schaden ist noch unbekannt.“

 


 

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