Mord in Amstetten

Märchenstunde des Mordverdächtigen

Teilen

Der mutmaßliche Mörder einer Filialleiterin fantasierte sich bis in die U-Haft.

Der Haftrichter hat in seiner Lauf bahn schon einiges gehört. Doch was ihm der deutsche Obdachlose Rene F. jetzt auftischte, war die reinste Räuberpistole. Der 39-Jährige steht in dringendem Verdacht, in Amstetten die Filialleiterin Brigitte B.(52) erwürgt und ausgeraubt zu haben. Bei seiner Festnahme trug er das Handy des Opfers bei sich, sein genetischer Fingerabdruck fand sich unter den Fingernägeln der Leiche. "Das Handy habe ich einem Unbekannten für 70 Euro abgekauft, meine DNA gelangte durch Zufall an die Frau", behauptete er.
 

U-Haft

Er sei mit Brigitte G. in einem Geschäft zusammengestoßen, sie habe ihn aus Versehen gekratzt. Aufgeflogen ist der Deutsche, weil er mit dem Handy der Toten telefoniert hatte und so geortet werden konnte. Glück der Tüchtigen, die Kripo hatte bei der Fahndung eine Herkulesaufgabe bewältigt. Den Mord selbst bestreitet der ehemalige Gelegenheitskellner Rene F. Der Richter beendete dessen Märchenstunde mit Verhängung der U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.