Volkspartei will Straßenbahnlinie 71 nach Schwechat verlängern. Bürgermeister Hannes Fazekas glaubt aber nicht ganz an dieses Projekt.
Geht es nach der blau-gelben Volkspartei, dann soll künftig für den 71er am Zentralfriedhof noch nicht Endstation sein. In einem Resolutionsantrag forderten sie in der Landtagssitzung am Dienstag eine Weiterführung der Straßenbahnlinie bis Schwechat. Damit könnte man bequem von Wien bis Schwechat durchfahren.
Die Grüne Mobilitätssprecherin Amrita Enzinger wünscht sich ja schon länger einen „Wolkersdorf und Schwechat Express“. Der VP-Antrag wurde mit Stimmen der Grünen angenommen. Die SP war dagegen.
Wichtige Verkehrsader
Jedoch: Das Projekt Mit der BIM nach
Schwechat ist noch ein bisschen unausgegoren. Es fehlt an Plänen, selbst die
Machbarkeit muss erst geprüft werden, über Kosten wurde noch nicht einmal
nachgedacht. VP-Abgeordneter Lukas Mandl ist trotzdem von der Idee
überzeugt: „Der 71er ist eine Legende und eine wichtige Verkehrsader
zwischen Schwechat und der Wiener City. Die beiden Regionen gehören
zusammen.“ Kritik kommt auch aus den eigenen VP-Reihen, und zwar aus der
Bundeshauptstadt. Der Wiener VP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl: „Kein
Pendler würde auf die Idee kommen, von Schwechat eine Stunde mit der
Straßenbahn nach Wien zu fahren.“ Mandls Konter: „Wir werden die Wiener
schon überzeugen.“
Hirngespinst
Schwechats Bürgermeister Hannes Fazekas (SP) hält
das Projekt für ein Hirngespinst und ist über den VP-Antrag erstaunt: „Da
will sich jemand nur politisch ins Gerede bringen.“ Für Fazekas ist das
BIM-Projekt nicht finanzierbar: „Errichtung und Betriebskosten würden
gigantische Summen verschlingen, das rechnet sich nie.“
Meeting
Für Ende Juni hat Fazekas seinerseits zu einem
Verkehrsgipfel mit Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka und allen
Schwechater Parteien geladen.