Zwei Brummis hatten sich ineinander verkeilt – zwei von drei Spuren gesperrt.
„Plötzlich hat mein Wagen einen mächtigen Satz nach vorne getan“, schildert Manfred M. (40) die Sekunden des Aufpralls. An mehr erinnert sich der Asfinag-Lenker nicht.
21 Tonnen Katzenstreu
Der Rumäne Toni H. (47) pilotierte seinen
Sattelzug voll Katzenstreu Richtung Wien. Kurz vor der A 1-Abfahrt Haag
passierte sein Brummi zwei blinkende Sicherungswagen der Asfinag, die am
Pannenstreifen unterwegs waren. Den dritten, dreiachsigen Asfinag-Lkw auf
der ersten Fahrspur, hat Toni H. übersehen. Das gab er später auch zu
Protokoll. Die drei Fahrzeuge des Straßenerhaltes sicherten eine
vorausfahrende Kehrmaschine, die den Pannenstreifen – wie jedes Frühjahr –
vom Winterstreugut säuberte. Und dann ging alles blitzschnell.
Aufgefahren
Ungebremst krachte der Schwertransporter mit
mindestens 80 Stundenkilometern in das Heck des Asfinag-Lasters. Die Wucht
des Anpralls bohrte den Kipper tief in die Fahrerkabinenfront des Bulgaren.
Der Aufleger geriet ins Schleudern, seine Seitenwände platzten und etliche
der geladenen 21 Tonnen Katzenstreu ergossen sich über die drei Fahrbahnen
der West.
Unverletzt
„Ein Beifahrer hätte den Crash nicht überlebt“, weiß
ein Augenzeuge. Doch Lenker Toni H. hatte Glück – völlig unverletzt entstieg
er, wenn auch schlotternd, seiner demolierten Zugmaschine. „Die Nerven – und
der Schock“, meinte er nur und fragte nach dem Zustand des abgeschossenen
Berufskollegen. Der wurde indes verarztet und mit Verdacht auf
Peitschenschlagsyndrom ins Amstettner Spital gebracht, mittlerweile nach
ambulanter Behandlung in häusliche Pflege entlassen.
Sperre und Stau
Um den Verkehr wieder flottzukriegen, arbeitete
die Feuerwehr auf Hochtouren. Sie barg die Fahrzeuge, das verstreute
Ladegut. Trotzdem: Die West war hier bis 13 Uhr nur auf einer Fahrspur
passierbar.