Die Perschling führt Hochwasser, was die Anwohner angesichts verzögerter Dammsanierung sorgt.
Nach den ersten kräftigen Regenfällen seit dem Hochwasser im letzten Jahr stiegen die Pegel der Perschling im Bezirk Tulln wieder deutlich an. Ein Hochwasser-Voralarm wurde ausgelöst, was bei vielen Bewohnern Sorgen auslöste.
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Dammprobleme und verzögerte Sanierung
Ein weiteres Problem stellen die Mängel am Perschling-Damm dar, dessen Reparaturen seit Jahrzehnten immer wieder aufgeschoben wurden. Wie der ORF berichtet seien nur kleine Brüche repariert worden, der Damm müsse dringend saniert werden Auch flussaufwärts in Böheimkirchen gab es Rückstau im Kanal, der in einige Keller drückte. Hier sollen die Rohre erst bis Jahresende gesäubert werden, was bei den Anwohnern zusätzlich für Unverständnis sorgt.
Dammbruch an der Perschling im vorigen Herbst.
Klimawandel und nötige Maßnahmen
Martin Angelmaier, Leiter der Wasserwirtschaft in NÖ, warnt, dass durch den Klimawandel starke Regenfälle häufiger werden und sich Behörden und Einsatzkräfte "darauf einstellen sollten". Eine Maßnahme, damit das Wasser nicht so schnell abfließt, sondern vor Ort bleibt, ist laut Angelmaier, wenn landwirtschaftliche „Äcker das ganze Jahr begrünt bleiben und damit mit den Wurzeln und Ernterückständen das Wasser zurückhält“. Im Siedlungsbereich sei das Ziel, durch Entsiegelung „möglichst viel Oberflächenwasser zur Versickerung zu bringen.“
Die umfassende Sanierung des Perschlingdamms, die bereits seit Jahrzehnten diskutiert wird, stecke weiterhin in der Planungsphase, wie ein Sprecher eines regionalen Wasserverbandes berichtet. Immerhin sei die Sanierung sowohl behördlich genehmigt als auch finanziell gesichert. Plangemäß könnte die Ausschreibung für die Bauarbeiten im Herbst starten. Bis Ende 2027 soll der erste Dammabschnitt von der Donau bis Atzenbrugg (Bezirk Tulln) fertig sein. Bis 2030 sollen dann auch die anderen Dammabschnitte folgen die auch vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen.