Fall Krems

Rumänin verprasst "Flos" Spendengelder

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Die einschlägig vorbestrafte Frau wurde angezeigt. Sie verbüßt derzeit eine Haftstrafe.

Gewerbsmäßiger Betrug wird jener 24-jährigen Rumänin vorgeworfen, die nach dem Tod des damals 14-jährigen Florian P. im Merkur-Markt in Krems vor sechs Monaten Spenden gesammelt - und nach Angaben der Polizei vom Samstag binnen weniger Wochen zum Großteil selbst verbraucht hat. Die einschlägig vorbestrafte Frau verbüße derzeit wegen gleichartiger Delikte bereits eine mehrmonatige Haftstrafe in der Justizanstalt Krems. Sie werde nun neuerlich angezeigt.

863,25 Euro kamen zusammen
Die von der 24-Jährigen initiierte Sammlung vor dem Merkur-Markt und bei einem von ihr angemeldeten "Trauermarsch" durch Krems war unter dem Motto "Spende für Flo's Gedenktafel" gestanden. Außerdem sollten die Hinterbliebenen des am 5. August 2009 in den frühen Morgenstunden von einem Projektil aus einer Polizeiwaffe tödlich getroffenen Florian P. bei der Bezahlung der Begräbniskosten unterstützt werden. Von 9. bis 14. August kamen letztlich 863,25 Euro zusammen.

Den Betrag habe die 24-Jährige in zwei Etappen nicht "wie üblich", so die Polizei, auf ein eigens eingerichtetes Spenden-, sondern auf ihr persönliches Gehaltskonto überwiesen, das zu diesem Zeitpunkt einen Saldo von 6,66 Euro aufgewiesen habe. In der Folge habe die Verdächtige das Geld bis Ende August durch zahlreiche Behebungen und Bezahlungen mit der Bankomatkarte fast zur Gänze selbst verbraucht. Auf dem Konto seien 4,66 Euro verblieben.

Nur 70 Euro ausgegeben
Von dem von ihr gesammelten Geld will die Rumänin 70 Euro für den Ankauf von Rosen und die Rahmung eines Bildes von Florian P. verwendet haben. Der Spendengeldfluss sei durch eine gerichtliche Anordnung zur Auskunftserteilung für das Konto der Beschuldigten bei einem Kremser Geldinstitut nachgewiesen worden, berichteten die Ermittler.

800 bis 900 Euro "von sehr vielen Leuten" seien zusammengekommen, hatte die 24-Jährige während des "Trauermarsches" am 12. August 2009 gesagt. Die Gedenktafel für den als mutmaßlichen Einbrecher erschossenen Florian P. solle ihren Platz beim Merkur-Markt finden, fügte sie damals hinzu.

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