Opfer wollte Streit schlichten

Sechs Monate Haft für Tod an Tankstelle

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Der Angeklagte erwischte das Opfer so unglücklich, dass es rückwärts zu Boden krachte.

NÖ. Ein 45-Jähriger musste sich Mittwoch am Landesgericht St. Pölten wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang verantworten.

Laut Anklage hatte der Beschuldigte am 3. Jänner in einem Bistro einer Tankstelle in Tulln einen 63-Jährigen gestoßen. Der Senior, der lediglich einen Beziehungsstreit schlichten wollte, stürzte daraufhin zu Boden, schlug unglücklich mit dem Kopf auf und wurde lebensgefährlich verletzt.

Drei Wochen später, am 26. Jänner, verloren die Ärzte im Krankenhaus schließlich den Kampf um das Leben des 63-Jährigen.

Der Richter sah keinen "Misshandlungsvorsatz"

In den Streit im kleinen Tankstellenbeisl war auch die Stieftochter des Angeklagten involviert. Aufgrund ihrer Aussagen ging der Schöffensenat nicht von einer Körperverletzung mit tödlichem Ausgang, sondern von fahrlässiger Tötung aus.  „Da nicht von der Setzung eines Stoßes, sondern von einer Ausholbewegung nach hinten auszugehen sei, liege kein Misshandlungsvorsatz vor“, stellte der Richter fest. Der 45-Jährige fasste sechs Monate bedingte Haft aus. Das Urteil ist rechtskräftig.

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