Motiv für Dreifach-Mord?

So krank ist der Killer-Graf

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Mysteriöse Krankheit: Der Anwalt des Grafen will auf „Unzurechnungsfähigkeit“ plädieren.

NÖ. Der Schock in der Adelswelt sitzt noch immer tief. Am 13. Dezember gegen 14 Uhr erschoss Graf Tono Goess (54) fast seine gesamte Familie mit einer Schrotflinte. Im Büro im Familien-Schloss im niederösterreichischen Örtchen Bockfließ richtete er ­seinen 93-jährigen Vater Hans Ulrich G., seine Stiefmutter Margherita C.-F.-G. (87) und seinen Bruder Ernst (52) mit fünf Schüssen hin. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Seltene Krankheit machte Graf Tono zum Einzelgänger

Sogar die Bild-Zeitung berichtet jetzt über den blaublütigen Amoklauf. Demnach sei Tono in den vergangenen Jahren immer seltsamer geworden, zog sich zurück und ­verlor sich stundenlang bei Recherchen im Internet. Dort interessierte er sich für Verschwörungstheorien, postete selbst auf Facebook eher rechte, radikalere Ansichten, zuletzt über den Mädchenmord in Steyr oder seine Zweifel über den Klimawandel.

Geschwüre. Auslöser, so berichten heimische Freunde, soll eine seltene Immunerkrankung gewesen sein. Eine Art Elefantiasis am ganzen Körper, die immer mehr Geschwülste – auch in seinem Gesicht – wachsen ließ. Sein Anwalt Peter Philipp bestätigt dies, es könnte sich dabei auch um Tumore in seinem Kopf handeln. Er will auf „nicht zurechnungsfähig“ plädieren. Letztendlicher Auslöser für die Bluttat soll die jahrelange Familienfehde mit dem greisen Oberhaupt gewesen sein. „Der Vater hat meinen Mandanten immer wieder angeschrien – er hat ihn gehasst“, so der Anwalt.

Geständig. Graf Tono hat den Mord gestanden. Gibt sich sonst eher wortkarg und wartet in Korneuburg in U-Haft auf seinen Prozess. 

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