Die Stadt Schrems hat ein 25-köpfiges Komitee zusammengestellt und will so 2028 die erste Stadt der Feuchtgebiete im deutschsprachigen Raum werden.
Im Dezember 2024 wurde der Grundsatzbeschluss im Schremser Gemeinderat gefällt. Knapp sechs Monate später starten nun die ersten Vorbereitungen. Die Gemeinde will die erste "Wetland City" im Sinne der internationalen Konvention zum Feuchtgebietsschutz (Ramsar-Konvention) im deutschsprachigen Raum werden. Damit würde Schrems in eine Riege mit 74 Städten in 27 Ländern aufsteigen.
Die Bewerbung erfolgt dann im Herbst 2026, die Akkreditierung im Jahr 2028. Indes sollen zahlreiche Aktivitäten in der Region gesetzt werden, die dazu beitragen sollen, die Chancen zu erhöhen. Vor allem der Einbezug der Gemeinschaft vor Ort soll als Fundament hierfür dienen. Bürgermeister David Süß hat dementsprechend ein lokales Komitee mit 25 Personen zusammengestellt. Mit der zentralen Koordination wurde Sebastian Bohrn Mena von der in Schrems ansässigen Stiftung COMÚN betraut.
Totschnig: Feuchtgebiete-Schutz ist "gesamtgesellschaftliche Angelegenheit"
Aus den Reihen der Landes- und Bundespolitik gibt es viel Lob. „Die Bewerbung der Stadt Schrems als erste Wetland City im Sinne der Ramsar Konvention in Österreich zeigt, dass der Schutz unserer Feuchtgebiete eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit ist", so Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP).
Naturschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) erklärte: „Moore sind wahre Multitalente: Sie schützen unser Klima, regulieren den Wasserhaushalt und bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum. Umso mehr freut es mich, dass sich die Stadt Schrems mit dem Naturpark Hochmoor Schrems als erste Stadt im deutschsprachigen Raum um den Titel ‚Wetland City‘ bewirbt".
Bürger sollen "Botschafter" werden
Mittelfristig sollen vor allem interessierte Bürgerinnen und Bürger von Schrems im Zentrum aller Aktivitäten stehen. Sie sollen als "Botschafter" der Schönheit und Wichtigkeit von Feuchtgebieten fungieren, heißt es in einer von COMÚN.
„Wir beginnen damit bei den Kindern in den Volksschulen. Schon die Kleinsten hier im nördlichen Waldviertel können stolz darauf sein, dass sie aus einer Region stammen, in der es Feuchtgebiete von international herausragender Bedeutung gibt. In aller Welt beneiden sie uns um die Naturschätze hier, das wird dann mit der Akkreditierung der Stadt auch amtlich“, so Koordinator Bohrn Mena.
Einige Aktivitäten stehen auch bereits fest. So soll es am 15. August eine große Veranstaltung im Moorbad Schrems geben. Bei freiem Eintritt wird zwischen 10 und 16 Uhr ein unterhaltsames Programm geboten.