Mittel ins Essen gemischt

Sohn wollte Vater mit Rattengift töten

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Um den Altbauer vom Hof zu bekommen, soll der Sohn versucht haben, mit Rattengift ''nachzuhelfen''. Der Angeklagte ist nicht geständig. 

Niederösterreich. Für zwei Tage an­beraumt ist der Prozess ­gegen einen 53-jährigen Landwirt, der seinen verhassten Vater – den er schon zweimal mit Faustschlägen attackiert haben soll – töten wollte. Und zwar mit Brodifacoum, einem Rattengift, das auch im Blut des Altbauern (81) festgestellt wurde.

Der Senior war im Sommer des Vorjahres am Hof im Raum St. Pölten hingefallen, er rief noch selbst die Rettung und wurde im Spital zunächst nur wegen der Sturzverletzungen behandelt. Da den Ärzten der schlechte Allgemeinzustand des Altbauern zu denken gab, wurde auch sein Blut untersucht, wo die Vergiftung (an deren Folgen der Senior noch heute laboriert) festgestellt wurde. Hätten die Mediziner den Befund nicht gemacht und den Mann nicht behandelt, wäre er gestorben.

Sohn ist wegen Mord-Versuchs angeklagt

Urteil. Der in Haft genommene Sohn bestreitet, seinem Vater das Rattengift ins Essen gemischt zu haben – um endlich die Landwirtschaft ganz übernehmen zu können. Zwar war der 53-Jährige bereits Eigentümer, doch sieht der Übergabevertrag vor, dass der Vater weiter am Hof leben darf und der Sohn – der am landwirtschaftlichen Anwesen seiner Frau wohnt – sich zeitlebens um ihn kümmern muss. Obwohl sich beide nicht ausstehen können. Da soll schließlich das Rattengift ins Spiel gekommen sein.

Die Verteidigung spricht von einem reinen Indizienkonstrukt der Staatsanwaltschaft und hofft bei der Prozessfortsetzung am Freitag auf einen Freispruch von der Anklage wegen Mordversuchs. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Beschuldigten zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslang.

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