Fast täglich werden in Gänserndorf die gefährlichen Giftspinnen gesichtet.
Eine Spinnen-Invasion sorgt im niederösterreichischen Gänserndorf für Angst und Schrecken. In der Hochwaldstraße werden fast täglich giftige Dornfingerspinnen gesichtet – eine Frau wurde nun sogar gebissen.
Schmerzen und Fieber
Die Niederösterreicherin berichtet der NÖN: „Wir haben hier seit einigen Wochen fast täglich mindestens eine Dornfingerspinne im oder vor dem Haus, im Auto, im Postkasten oder im Pool. Dort ertrinken auch jede Menge.“ Sie selbst wurde gebissen und hatte danach mit Schmerzen, Fieber und Kreislaufbeschwerden zu kämpfen.
Warum es heuer zu einer wahren Spinnen-Invasion kommt, ist bisher unklar. Anrainer vermuten, dass die große nicht gemähte Wiese die Tiere anlockt. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft empfiehlt den Bewohnern, sich zu melden. Bei Problemen könne auch der Eigentümer verpflichtet werden, die Wiese zu mähen.
Schmerzhafter Biss
Dornfingerspinnen sind in Mitteleuropa die einzigen für den Menschen relevanten Giftspinnen. Die Bisswahrscheinlichkeit liegt bei rund eins zu einer Million. Ein Biss ist schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als ein Wespenstich. Österreichweit würden jährlich rund zehn durchaus schmerzvolle Bisse bekannt. Demgegenüber gibt es etwa zwanzigmal mehr "befürchtete" Bisse, die sich in Wirklichkeit als fehlgedeutete Bienen- oder Wespenstiche herausstellten. Den Biss erkennt man an den zwei drei bis fünf Millimeter auseinanderliegenden Malen.
Die Spinnen sind auffällig gelbrot gefärbt, die Männchen tragen einen dornförmigen Sporn am Mundtaster und erreichen ausgewachsen eine Größe von bis zu fünf Zentimetern. Das Nachttier verlasse ihren Kokon tagsüber nahezu nicht, aggressiv seien vor allem die Weibchen und das eigentlich nur Ende Juli bis Ende August, weil sie dann ihre Ei-Gelege verteidigen.