Kam zu spät

Spitzenbeamter ließ Zug anhalten

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Er hatte seinen Zug verpasst. Also verpasste ein Beamter des Verkehrsministeriums dem nächsten Zug einen „nicht fahrplanmäßigen Aufenthalt“.

Georg Parrer, SPÖ-Gemeinderat der Gemeinde Brand-Laaben (NÖ) und Leiter der Abteilung „Schiene“ im Verkehrsministerium hatte einen Termin mit Staatssekretär Helmut Kukacka in Linz. Bei dem Meeting sollte es um die Pinzgauer Bahn gehen, die nach dem Hochwasser dringend saniert werden musste.

Parrer kam zu spät auf den Bahnhof Neulengbach und verpasste den Intercity. Was tat der Spitzenbeamte daraufhin? Statt wie jeder normale Mensch auf den nächsten haltenden Zug zu warten und sich per Handy für die Verspätung zu entschuldigen, ließ der Niederösterreicher seine Beziehungen spielen. Und einfach den nächstbesten Zug, der durchfahren sollte, anhalten. Dabei soll Georg Parrer sich sehr ungehalten und herablassend gegenüber dem Fahrdienstleiter verhalten haben.

Bestätigt wird der Vorfall sowohl von Staatssekretär Kukacka als auch von Verkehrsminister Hubert Gorbach, die beide zunächst nur Bahnhof verstanden. Kukacka: „Für so eine Vorgangsweise habe ich kein Verständnis.“ Gorbach: „Ein wahnwitziges unwürdiges Verhalten, das seine Konsequenzen haben wird.“ Man werde den Sachverhalt prüfen, am Ende könnte dem Zug-Anhalter sogar ein Disziplinarverfahren drohen.

Man kann natürlich nur mutmaßen, warum die Geschichte, die sich im Juni abgespielt hat, ausgerechnet in der letzten Woche vor der Wahl bekannt wurde.

Von kor/ÖSTERREICH

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