Fragwürdiges Salär

Weitere Bezugsdebatte: Ärztekammer-Obmann Mayer casht 26.000 Euro monatlich

Der Multifunktionär Harald Mayer, er ist Obmann der Bundeskurie der Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), hat einen gegen ihn von NÖ-Kammermitgliedern gerichteten Misstrauensantrag überstanden.

Harald Mayer wusste sich stets gegen Anwürfe luxuriöser Amtsführung zu wappnen. Der Oberösterreicher ließ sich etwa zwei Mal in der Woche von seinem Heimatort Schärding zu Sitzungen in Wien per Taxi kutschieren. Öffentlicher Verkehr? - kommt doch für den Obmann der Bundeskurie der Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) nicht in Frage.

Auch Berichte über allzu hohe Bezüge wusste Mayer stets zu bagatellisieren. So bestätigte ein Sprecher der Ärztekammer zuletzt Mayers Gesamtbezüge. Über Jahre wurde ihm ein Gehalt plus Zahlungen aus beiden Kammern von rund 26.000 Euro pro Monat gewährt.

"Die Zeit ist reif"

Mayers, nun, selbstbewusstes Auftreten hat jüngst auch wieder verstärkt Kritiker aus den eigenen Reihen auf den Plan gerufen. So stellte eine Funktionärin der niederösterreichischen Kammer in der letzten Sitzung der Bundeskurie einen Misstrauensantrag gegen Mayer, der aber abgeschmettert wurde. Der Antrag wurde u.a. mit der Begründung gestellt, Mayers Verhalten sei geeignet, dem Image der Ärzte und ihrer Vertreter zu schaden. Der Präsident der niederösterreichischen Kammer, Harald Schlögel, hatte immer wieder dafür plädiert, "weiteren Schaden von der Kammer abzuwenden“ und zurückzutreten. "Die Zeit ist reif“, befand Schlögel. 

Für eine Abwahl des 65-Jährigen, dessen Amtszeit in der Kammer Oberösterreich Ende des Jahres bzw. mit März auch in der ÖÄK ohnehin regulär enden würde, hätte es eine Zwei-Drittel-Mehrheit gebraucht. Die kompletten 18 Stimmen aus Niederösterreich von insgesamt 109 waren somit zu wenig - "Rest-Ärztekammer-Österreich" hält Mayer also die Stange. Die Frage ist: Wie lange noch?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten