Stabilisierung

Weniger Firmenpleiten in Niederösterreich

In Niederösterreich ist es laut Kreditschutzverband KSV1870 in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 zu einem leichten Rückgang der Firmenpleiten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gekommen.

Während österreichweit die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den ersten drei Quartalen 2025 weiter deutlich gestiegen ist, gibt es laut dem Niederösterreichischen Wirtschaftspressedienst eine Entspannung in Niederösterreich. Laut einer Hochrechnung des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 mussten in Österreich insgesamt 5.110 Betriebe Insolvenz anmelden, um 5,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Anders stellt sich die Situation im größten Bundesland dar.

Konkret gibt es in Niederösterreich bei Unternehmensinsolvenzen einen Rückgang um 4,1 % auf 809 Fälle in diesem Jahr (Vergleichszeitraum 2024: 844 Insolvenzen). Bei den Passiva gab es sogar einen kräftigen Rückgang um 40 %, soll heißen: die insolventen Firmen in Niederösterreich sind nicht mehr mit 662 Millionen Euro, so wie in den ersten drei Quartalen 2024 in der Kreide, sondern heuer mussten bisher „nur noch“ 397 Millionen Euro angemeldet werden. 

Ein schneller Blick auf die Privatkonkurse in Niederösterreich im Laufe des bisherigen Kalenderjahres: auch hier sehen wir einen Rückgang, und zwar um -3,8% auf 945 Fälle (Passiva: - 34,1 % auf 120 Millionen Euro).

Die Situation in Gesamtösterreich

Durchschnittlich gibt es in Österreich 19 Insolvenz-Fälle pro Tag. Aus heutiger Sicht erwartet der KSV1870 am Jahresende bis zu 7.000 Unternehmensinsolvenzen. "Neben dem insgesamt hohen Kostenniveau hat auch die vielerorts maximal durchschnittliche Auftragslage und damit einhergehend fehlende Umsätze zu einem Anstieg der Insolvenzen geführt", analysiert Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz, die Ursachen. Wie die aktuelle KSV1870 Hochrechnung belegt, verzeichnet der Handel die meisten Firmenpleiten. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Jahresbeginn insgesamt 921 Unternehmen (+ 10 %) insolvent geworden. Die Sommermonate haben im Handel – im Gegensatz zu anderen Branchen – zu keiner Entspannung geführt.

Weiters weist die Baubranche trotz eines leichten Rückgangs von drei Prozent die zweitmeisten Firmenpleiten (784) auf. Immerhin: Die Baubranche hat im aktuellen Quartal weniger Pleiten als in den drei vorangegangenen Quartalen zu verzeichnen. Auf Position drei folgt der Sektor Beherbergung/Gastronomie mit 603 Fällen (+/- 0 %), wobei im dritten Quartal eine ähnliche Entwicklung wie in der Baubranche erkennbar ist. Weiters sticht insbesondere das Grundstücks- und Wohnungswesen (360) mit einem gravierenden Anstieg von 62 Prozent ins Auge. Auf Basis aktueller wirtschaftlicher Entwicklungen geht der KSV1870 weiterhin davon aus, dass in Österreich am Jahresende 2025 bis zu 7.000 Unternehmensinsolvenzen zu Buche schlagen könnten.

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