Wenn das Telefon klingelt und unerwartet die Kripo dran ist, sollten vor allem Österreicher älteren Semesters aufpassen.
Die früher als „Neffenbande“ berüchtigte Gruppierung hat in der Corona-Zeit einen neuen Aufhänger gefunden, ihren Opfern eine Falle zu stellen und an ihr Vermögen zu gelangen. Jetzt schleichen sie sich nicht als lange verschollene Verwandte ins Vertrauen von Senioren, sondern geben sich am Telefon als Polizisten aus – wobei sie sogar eine Nummer verwenden, die der Service-Nummer der hiesigen Polizei sehr ähnlich ist. Die echte Nummer lautet 059 133 – dann folgt zweistellig das Bundesland und vierstellig die Klappe. Die Betrüger melden sich unter 059133300 und überrumpeln hier in perfektem höflichem Hochdeutsch. Die derzeit beliebtesten Sätze der falschen Telefon-Cops:
- „Eine Einbrecherbande wurde festgenommen und Notizen mit Ihrem Namen gefunden.“
- „Bei Einbrechern wurde Diebesgut sichergestellt, das Ihnen gehören könnte.“
- „Ihre Tochter oder Ihr Sohn hat einen Verkehrsunfall verursacht.“ Eine Kaution sei fällig, sonst landet der Verwandte hinter Gittern.
- „Bei rumänischen Tätern fanden sich Dokumente mit Ihrem Namen. Wir bringen sie Ihnen zurück.“
Zuletzt waren vermehrt Anrufe im Raum St. Pölten zu verzeichnen. In Salzburg wiederum konnte die Polizei zwei Bandenmitglieder (mit türkischen Wurzeln) festnehmen, die unter den Namen „Stefan Burg“ und „Herr Heinzmann“ als falsche Polizisten einer 91-Jährigen 40.000 Euro herausgelockt haben. (kor)