Kommt nicht

Zwei NÖ-Zugstrecken mit 2.500 Ausfällen

Genau einer fehlte noch auf 2.500. Die Rede ist von Zugausfällen auf der Laaer Ostbahn und der Nordbahn im Vorjahr. Für Fahrgäste ist das ein Zumutung. Das Verkehrsministerium verspricht jedenfalls Besserung.

Konkret warteten Fahrgäste im Vorjahr 712-mal vergebens auf ihren Zug, An der Nordbahn zwischen Wien und Bernhardsthal war dies sogar 1.787 Mal der Fall. Das Verkehrsministerium nennt nun die Ursachen dafür und verspricht Verbesserungen. "Hochwasser, Materialmangel und Fremdeinwirkungen" seien an den Ausfällen schuld gewesen. Die Grünen wollten es genau wissen und stellten im Juli eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage an Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). Dessen Antwort lässt tief blicken.

Ausfallsstärkster Monat war demnach der September 2024: 223 Fahrten an der Laaer Ostbahn und 350 Fahrten an der Nordbahn wurden aufgrund des Hochwassers gestrichen. Auf der Laaer Ostbahn waren 102 Ausfälle auf Fremdeinwirkungen zurückzuführen, 97 auf Gefährdungen oder Unfälle. Weitere Ursachen: 83-mal wurden Störungen an Oberleitungen genannt, 65 Mal Folgeverspätungen anderer Linien, 55 Mal fehlendes Fahrmaterial und 40 Mal Störungen am rollenden Material. Insgesamt waren bei der Laaer Ostbahn in etwa 70 Prozent der Fälle Fremdeinwirkungen die Ursache. Bei der Nordbahn wiederum entfiel der Großteil der Ausfälle auf mangelnde oder verspätete Fahrzeugverfügbarkeit. Laut Ministerium war dies bei rund einem Drittel der ausgefallenen Fahrten der Fall. 

So sieht es mit der Pünktlichkeit aus

Zwischen Wien und Laa lag die Pünktlichkeit im untersuchten Zeitraum zwischen 84,2 und 99 Prozent. An der Nordbahn pendelten die Werte in einem engeren Korridor, nämlich zwischen 85,8 und 91,2 Prozent. Zur Stabilisierung dieser Werte wurden laut Verkehrsministerium bereits Maßnahmen gesetzt: zusätzliche Bereitschaftslokführer, verstärkte Besetzung von Disponentenstellen, mehr Werkstättenpersonal und planerische Anpassungen. Ab dem Fahrplan 2026 sollen auf der Nordbahn zudem vermehrt Doppelstocktriebwagen eingesetzt werden. Auch zur Verbesserung der Laaer Ostbahn gibt es Pläne: Bis Wolkersdorf sollen künftig acht Züge pro Stunde, bis Mistelbach vier Züge pro Stunde verkehren. 

Erreicht werden soll das durch einen sogenannten "selektiven zweigleisigen Ausbau" zwischen Wolkersdorf und Mistelbach sowie eine Trassenverlegung, die eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h erlauben könnte Die Planungsarbeiten dafür sollen jedoch erst 2029 beginnen. Es gelte, so das Verkehrsministerium, jedenfalls eine Einschränkung in der Prognostizierbarkeit, denn ein Projektierungszeitraum sei aktuell angesichts des Sparpakets der Bundesregierung "nicht seriös" vorhersehbar.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten