Wirbel um Auraster:

Notruf-Beamten beschimpft: Polizeichef versetzt

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Weil er seinen Vorgesetzten nicht erkannte, musste sich der kleine Beamte P. beim Notruf einen Wutausbruch des Polizeichefs anhören lassen.

Steiermark. Auf einer Tonband-Aufnahme ist ein Ausraster des Polizeichefs Alexander Gaisch gegenüber einem kleinen Beamten P., der beim Notruf seinen Dienst machte, zu hören. Die Schimpftirade sorgt derzeit für Aufsehen. Immerhin musste sich P. den Ärger nur gefallen lassen, weil er seinen Chef am Telefon nicht erkannte. 

Die Wut-Szene ereignete sich im Sommer dieses Jahres, wie der "Falter" berichtet, dem die Aufnahme vorliegt. Beim Polizeinotruf in Graz läutet das Telefon und Thomas P. hebt ab. Er ist höflich und gefasst – doch er erkannte den Namen des Vorgesetzten nicht sofort, was zum Ausrasten des Chefs führte.  

Der Polizeichef drohte dem kleinen Polizisten deshalb nicht nur ein Disziplinarverfahren an, sollte er nicht bei einem befohlenen Rapport alle Vorgesetzten "auswendig namentlich aufzählt. (..)", sondern er kündigte ihm auch an, "die Wadeln vire" zu richten: "Ham's mi verstanden?" Der kleine Beamte antwortete auf den Wutausbruch mit einem: "Jawoll!"

Fritz Grundnig, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Steiermark sagte zunächst gegenüber "Falter", dass der Fall "für beide Seiten keine Konsequenzen" haben wird und das intern aufgearbeitet worden sei.

Vizepolizeidirektor jetzt versetzt

Wenige Tage nach dem Telefonat wurden mit beiden Beteiligten Gespräche geführt, so Grundnig dann in Folge gegenüber "orf". Gegen den Notrufmitarbeiter gab es kein Disziplinarverfahren. Aus dem Innenministerium hieß es dazu, dass man von dem Fall erst Dienstagabend Kenntnis erlangt habe und nun der gesamte Sachverhalt und dienstrechtliche Maßnahmen geprüft werden. Gaisch sei bis auf Weiteres der Landesstelle des Bundesamtes für Asyl- und Fremdenwesen zugeteilt worden.
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