Orkan "Franz" hat Österreich erreicht. Leitungen wurden gekappt, 1.200 Haushalte waren ohne Strom.
Sturmtief "Franz" richtete in der Nacht auf Freitag in Teilen Österreichs große Schäden an. Vor allem in Oberösterreich und Salzburg wurden Häuser abgedeckt, Bäume knickten um und kappten Stromleitungen. Allein in diesem Bundesland waren 1.200 Haushalte ohne Strom. Am Feuerkogel wurden Orkanböen von 161 km/h gemessen, im Flachland lag Retz mit 126 km/h auf Platz eins der Windgeschwindigkeitswertung.
Strom-Schäden in Oberösterreich
Die größten Sachschäden
richtete der Sturm in Oberösterreich an. 31 Trafo-Stationen wurden
beschädigt, die Westautobahn (A1) musste zwischen Haid und Allhaming für den
gesamten Verkehr gesperrt werden. In Weyer im Bezirk Steyr-Land blockierten
Bäume ebenfalls den Verkehr. In Hörsching bei Linz wurde ein Kfz-Anhänger
vom Wind erfasst und umgeworfen. In Gmunden kam es zu einem Verkehrsunfall,
der zwei Verletzte forderte. Rund 550 Feuerwehrleute standen im Einsatz.
Feuerwehreinsätze in Salzburg
In der Stadt Salzburg musste
die Berufsfeuerwehr sieben Mal ausrücken, vorwiegend wegen umgestürzter
Baustelleneinrichtungen oder Bauzäune. Am Vormittag musste auch ein
entwurzelter Baum entfernt werden. Zwölf Einsätze gab es in den Gemeinden
Seekirchen, Großgmain, Bergheim, Elsbethen, Lamprechtshausen, Abtenau,
Leogang und Maria Alm.
Schäden in der Steiermark
Kleinere Schäden hat Sturmtief
"Franz" in der Obersteiermark verursacht. Im Bezirk Liezen waren mehrere
Bäume umgestürzt und auch im Bezirk Mürzzuschlag sorgte vermutlich ein
umgestürzter Baum für eine Funkstörung der Radiosender im Gebiet der Rax.
Der ORF-Sender auf der 1.903 Meter hohen Schneealpe lief am Freitag mit
Notstrom. Der Grund dürfte eine gerissene Stromleitung gewesen sein.
Vorarlberg durchlebt großteils ruhige Nacht
In Vorarlberg
blieb es in der Sturmnacht großteils ruhig. Die Einsatzkräfte meldeten
lediglich zwei auf die Fahrbahn gestürzte Bäume. Die Raggalerstraße (L88)
zwischen Ludesch und Raggal im Bezirk Bludenz musste wegen Räumungsarbeiten
kurzzeitig gesperrt werden, konnte aber Freitag früh wieder freigegeben
werden.
Keine Meldungen aus NÖ
Aus Niederösterreich lagen der
Sicherheitsdirektion am Freitagmorgen keine Meldungen über Sturmschäden vor.
Laut Landeswarnzentrale wurden lediglich einige kleinere Feuerwehreinsätze
verzeichnet. In Wien, im Burgenland und in Kärnten blieb Sturmtief "Franz"
durchwegs harmlos und richtete keinerlei Schäden an.
Orkan "Franz" erreichte 161 km/h
Die absolute
Spitzengeschwindigkeit wurde laut Wetterdienst Meteomedia am Feuerkogel im
Salzkammergut mit 161 km/h gemessen. Beachtliche 148 km/h registrierte die
Wetterstation Leiser Berge im Weinviertel. Bei den Städten lag Retz im
nördlichen Niederösterreich mit 126 km/h auf Platz eins der Sturmwertung.
Mit Böen bis zu 122 km/h landeten Mariazell und Kremsmünster (OÖ) ex aequo auf Platz zwei, gefolgt von Linz-Flughafen mit 112 km/h und Wolfsegg am Hausruck mit 107 km/h. Während in der Wiener City noch immerhin 101 km/h gemessen wurden, verschonte "Franz" den Süden und Westen Österreichs nahezu gänzlich: Bregenz 54 km/h, Graz 43, Klagenfurt 32.