"Franz" macht ganz Europa zu schaffen. Mehrere Menschen wurden durch umfallende Bäume getötet. Vor Irland sind sieben Fischer etrunken.
Verheerend haben sich die Stürme in weiten Teilen Europas in der Nacht auf Freitag vor allem in Großbritannien ausgewirkt: Dort forderten die Unwetter bis zu neun Todesopfer. Auf der stürmischen Nordsee ist zudem bei Schottland ein Schiff mit fast hundert Menschen an Bord in Seenot geraten. In Deutschland fielen die Schäden geringer als befürchtet aus, in Teilen Frankreichs sorgte der Sturm ebenfalls für erhebliche Probleme.
England: Umstürzender Baum erschlägt Mann
Ein Mann in
der Grafschaft Sommerset wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum
erschlagen. Bei ähnlichen Unfällen wurden außerdem mehrere Menschen
verletzt, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag berichtete. Vor
Cornwall brachen Rettungsmannschaften die Suche nach einer Frau ab, die
vermutlich über Bord eines russischen Frachtschiffes gespült wurde. In
Irland suchten Helfer noch nach sieben vermissten Fischern, nachdem zwei
Trawler vor der Südostküste des Landes gesunken waren.
Schottland: Schiff ins Seenot geraten
Die "DSV Orelia" trieb am
Freitag etwa 250 Kilometer nordöstlich von Aberdeen im Meer, wie die
britische Küstenwache mitteilte. Der Hauptantrieb sei ausgefallen. Berichten
zufolge hatte eine Riesenwelle in der Nacht ein Fenster des Schiffes
zerschmettert und die Schiffselektrik unter Wasser gesetzt.
Rettungsschiffe wurden ausgesandt, um zu versuchen, die "Orelia" in Sicherheit zu schleppen. Die 94 Passagiere blieben einstweilen an Bord. Am Donnerstag war in der Nordsee bereits der Frachter "Vindo" in Seenot geraten. Er entging nur knapp dem Zusammenstoß mit einer Bohrinsel.
Schäden in Deutschland geringer als erwartet
Weniger schlimm
als befürchtet wütete das als gefährlich angekündigte Sturmtief "Franz" in
der Nacht auf Freitag in Deutschland: Laut Polizei kam es trotz starker
Winde nirgends zu bedeutenden Schäden, und auch Menschen wurden nicht
verletzt. Wie der Deutsche Wetterdienst berichtete, war die Orkanfront
"nicht ganz so ausgedehnt wie gedacht".
Frankreich: Schiffsverkehr zwischen Calais und Dover eingestellt
An
der französischen Nordküste pfiff der Wind bis in die Nacht mit mehr als 120
Stundenkilometer und brachte den Schiffsverkehr von und nach Calais
praktisch zum Erliegen, mehrere Tausend Haushalte waren zeitweise ohne
Strom. Eine Schule mit 600 Schülern in Boulogne-sur-Mer musste evakuiert
werden, weil der Sturm Teile des Daches weggerissen hatte. In Belgien
verunglückte schon am Donnerstag auf der Autobahn von Brüssel nach Lüttich
ein Autofahrer in dem Sturm tödlich.