Wirbel um angebliche Zwangsverheiratung in Linz.
Linz. Wegen einer bevorstehenden Zwangsheirat hat am Osterwochenende ein erst 13-jähriges Mädchen bei einer Polizeidienststelle in Linz Schutz gesucht: Für 25.000 Euro wolle der 42-jährige rumänische Vater seine Tochter an die Familie des Auserwählten, ein zwölfjähriger Bub, nach Deutschland übergeben, bestätigte Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter in einem Medienbericht.
Das Mädchen war bereits vor der Karwoche aus Angst vor der Ehe von zuhause ausgerissen und bei einer befreundeten Familie untergekommen. Nach der Rückkehr wendete es sich an die Polizei. Den Beamten berichtete die 13-Jährige, dass es daheim "fortgesetzter Gewalt durch den Vater" ausgesetzt gewesen sei. Mittlerweile befindet sie sich in der Obhut der Jugendfürsorge.
Aufgabe der Exekutive sei es laut Pogutter nun zu erheben, ob tatsächlich eine beabsichtigte Zwangsheirat vorliege, sprich das Kind gewaltsam zur Ehe hätte genötigt werden sollen. Ein entsprechender Anlassbericht für die Staatsanwaltschaft werde gerade erarbeitet. Laut Aussage des Mädchens sei schon die ältere Schwester im Kindsalter für 12.500 Euro vom Vater einem Burschen versprochen worden. Der Rumäne sei laut Pogutter in Oberösterreich nicht gemeldet, Mutter und Tochter seit 2012.