106 Jahre alt

Ältester KZ-Überlebender feiert Geburtstag

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Kriegsverweigerer: Landeshauptmann Pühringer gratulierte persönlich.

Österreichs ältester KZ-Überlebender Leopold Engleitner feiert am Samstag seinen 106. Geburtstag. Bis zum Alter von 104 Jahren reiste er als "Zeitzeuge gegen das Vergessen" quer durch Europa und die USA. Landeshauptmann Josef Pühringer (V) gratulierte dem Oberösterreicher bereits persönlich.

Kriegsdienstverweigerer
Der Zeuge Jehovas, der jetzt in St. Wolfgang im Salzkammergut lebt, verweigerte während des Nazi-Regimes aus religiösen Gründen den Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Er überlebte von 1939 bis 1943 die Konzentrationslager Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück. Obwohl er dort unbeschreibliches Leid ertragen musste und bis auf 28 Kilo abmagerte, ließ sich sein Optimismus nicht brechen.

Lebenslange Zwangsarbeit

Im Juli 1943 wurde Engleitner mit der Verpflichtung zur lebenslangen Zwangsarbeit in der Landwirtschaft entlassen. Als er 1945 dann einen Einberufungsbefehl der deutschen Wehrmacht erhielt, floh er ins Gebirge. Er versteckte sich wochenlang in einer Höhle und später in einer Almhütte bei St. Wolfgang im Salzkammergut. Er wurde von den Nazis gejagt, konnte aber nicht aufgespürt werden.

Gegen das Vergessen
Im hohen Alter begann er, sich gegen das Vergessen zu engagieren. Weltbekannt wurde er durch die Veröffentlichung seiner Biografie in Form eines Buches und Dokumentarfilms "Nein statt Ja und Amen". Bis zum Alter von 104 Jahren hielt er unter anderem in den USA und Europa zahlreiche Vorträge. Der am Samstag 106-Jährige ist Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich, des Silbernen Verdienstzeichens des Landes Oberösterreich sowie des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
 

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