Nach einem Muttermord

Amtsanmaßung: Reporter soll Polizist "gespielt" haben

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Ein Journalist steht vor Gericht, weil er sich als Mordermittler ausgegeben haben soll.

OÖ. Der Redakteur einer Tageszeitung recherchierte am 19. Februar in einem Mordfall, der sich im Bezirk Braunau zugetragen hatte. Dort soll ein Sohn seine Mutter getötet haben.

Der Journalist telefonierte drei Mal mit dem Bruder des mutmaßlichen Täters, einem 31-Jährigen, der im bayerischen Grenzgebiet lebt. Dieser gab bereitwillig Auskunft, schickte dem Polizeireporter über Whats­App sogar Fotos von Opfer und Täter.

Allerdings in dem Glauben, dass es sich bei dem Anrufer nicht um einen Journalisten gehandelt hatte. „Er hat sich als leitender ­Ermittler ausgegeben“, behauptete der 31-Jährige und erstattete Anzeige gegen den Redakteur aus Linz. Der erfahrene Journalist bestreitet den Vorwurf der Amtsanmaßung entschieden, es gilt die Unschuldsvermutung.

Redaktionskollegen bestätigen, dass sich der Polizeireporter ordnungsgemäß mit Namen und als Vertreter einer Tageszeitung ausgewiesen habe. Der Prozess wurde am Donnerstag vertagt, weil ein bislang nicht beantragter weiterer Zeuge einvernommen werden soll.

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