"Hupterror"

Anrainer blockieren Mühlkreisbahn

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Da sie ständig durch das Hupen der Züge gestört werden, blockieren rund 50 Linzer am Montag die Gleise der Mühlkreisbahn.

Rund 50 Anrainer haben nach Angaben der Polizei am Montag in der Früh aus Protest gegen hupende Züge die Gleise der Mühlkreisbahn in Linz blockiert. Sie klagen über 400 Pfeifsignale täglich. Weil es in dem Areal vier ungesicherte Gleisübergänge gibt, müssen die Lokführer vor jedem ein akustisches Signal abgeben - zum Ärger der Bewohner. Die ÖBB stellten eine Lösung in Aussicht.

Zwischen 8.10 und 8.45 Uhr war die Mühlkreisbahn gesperrt. Die Demonstration verlief laut Polizei ruhig, die Bewohner machten mit Transparenten auf ihre Sorgen aufmerksam. Zwei Züge waren von der Blockade betroffen, für sie richteten die ÖBB einen Schienenersatzverkehr ein. Kurz vor 9.00 Uhr fuhr bereits wieder ein Zug.

"Durch Mark und Bein"
"Diese Hupsignale gehen durch Mark und Bein. Wir kämpfen als Bürgerinitiative bereits seit zwei Jahren, bisher jedoch vergeblich", meint Gabriela Neumaier, die Sprecherin einer Bürgerinitiative, gegenüber dem ORF. Konkret sind drei Haushalte betroffen, deren Ausfahrten genau neben der Bahn liegen. Wegen einer Lösung wurde bereits verhandelt, jedoch nur mit dem Ergebnis, dass zwei Besitzer ihre Zufahrt verlieren würde, was man aber nicht hinnehmen will. "Wir möchten aufzeigen, dass hier Menschen gefährdet sind und ihre Gesundheit beeinträchtig wird", rechtfertigt Neumaier die Proteste.

ÖBB um Deeskalation bemüht
Die ÖBB wiesen darauf hin, dass die Pfeifsignale bei ungesicherten Übergängen gesetzlich vorgeschrieben seien. Man sei aber um Deeskalation bemüht. Das Unternehmen kündigte an, die vier Eisenbahnübergänge nun zu einem zusammenführen zu wollen, der mit einer Lichtzeichenanlage gesichert wird. Der Baubeginn für die 400.000 Euro teure neue Kreuzung sei Ende Mai vorgesehen. Die endgültige Verwirklichung hänge nun noch von den Ablöseforderungen jener Anrainer ab, die für die drei aufzulassenden Eisenbahnübergänge ein Wegerecht besitzen, so die ÖBB.

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