Angst vor Weglaufen

Aufregung um Fußfesseln in Altersheim

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Für Aufregung sorgte eine Maßnahme in einem Altersheim in Oberösterreich. Damit die Pensionisten nicht davonlaufen, bekommen sie Fußfesseln.

Für Aufregung haben elektronische Fußfesseln für Alzheimer- und Demenz-Patienten in einem oberösterreichischen Altenheim gesorgt. Denn die dürfen nicht ohne Aufsicht auf die Straße laufen. Deshalb seien die Türen vorher mit einem Druckknopf gesichert gewesen, berichtete die "Vöcklabrucker Rundschau" in ihrer aktuellen Ausgabe. Dagegen sei die Heimbewohnervertreterin jedoch vor Gericht gezogen. Jetzt hätten alle Patienten elektronische Fußfesseln bekommen, damit ein Warnsignal ertöne, wenn sie durch die offene Tür gehen.

"Mustereinrichtung"
Das im Vorjahr neu eröffnete Heim gelte als Mustereinrichtung, hieß es. Weil jedoch demente Personen ihre Gedanken nicht mehr ordnen könnten, müssten sie beschützt werden. "Wenn sie alleine spazieren gehen, finden sie nicht mehr zurück", so die Pflegedienstleiterin im Gespräch mit der Zeitung. Außerdem sei die Straße sowie der nur wenige Minuten vom Heim entfernte Bahndamm eine große Gefahr für die Patienten. Deshalb sei an den Türen ein Druckknopf montiert worden. Nur, wenn man gleichzeitig mit der Türklinke einen Knopf drücke öffne sich die Tür. Die meisten Demenz-Patienten würden das nicht können.

Warnsignal bei "Fluchtversuch"
Als Alternative hätte es nun Fußfesseln für die Bewohner gegeben. Wenn die Patienten damit über einen speziellen Teppich vor der Tür gehen, ertöne ein Warnsignal. Die Pfleger müssten dann versuchen, die Patienten ohne Körperkraft "zu überreden", wieder zurückzukommen. Wenn die dementen Menschen aber nicht wollen, müssten sie die Pfleger ziehen lassen.

Schock für Angehörige
Für die Angehörigen und die Heimleitung sei die Maßnahme ein Schock gewesen. Dieser Schritt sei menschenverachtend und ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen, hieß es. Fußfesseln für Demenzkranke seien "menschenverachtend". Außerdem seien die Patienten außerhalb des Heimbereiches höchst gefährdet, erklärte der Obmann des Sozialhilfeverbandes, Peter Salinger, im Gespräch mit der Rundschau. "Sie sind ja noch sehr mobil."

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