Singvogelfang:

Brauchtum oder Tierquälerei?

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Oe24.at-Leser haben abgestimmt: Singvogelfang wird von den meisten Lesern als Brauchtum angesehen.

In Oberösterreich werden jährlich Hunderte Singvögel eingefangen und in Käfige gesperrt. Im Frühling werden die Tiere wieder freigelassen.

Oe24.at-Leser haben ihre Meinung dazu kundgetan: 81 Prozent der Leser sehen diese jährliche Aktion als Brauchtum an, nur 19 Prozent bezeichnen den Singvogelfang in Oberösterreich als Tierquälerei.

Die Tierschutzombudsfrau des Landes Cornelia Mülleder kritisierte die zuständigen Politiker am Mittwoch als "Tierquäler". Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) warf den SP-Regierungsmitgliedern in der Sache "Untätigkeit" vor.

Die Vogelfänger bezeichnen das Einfangen der Vögel und deren Haltung in Käfigen bis zum Frühjahr als "Brauchtum". Mülleder erklärte hingegen, die Handlungen im Zusammenhang mit dem Singvogelfang stünden klar im Widerspruch zum Bundestierschutzgesetz.

Keine Lösung in Sicht
Anschober (G) warf dem für den Naturschutz zuständigen Landeshauptmannstellvertreter Erich Haider und der für Veterinärrecht zuständigen Landesrätin Silvia Stöger (beide S) vor, es fehle ihnen der Mut für den Vollzug des Bundestierschutzgesetzes und die Lösung des Konfliktes um den Singvogelfang im Salzkammergut. Ein Jahr sei verstrichen und nichts sei zur Konfliktlösung weitergebracht worden.

Haider hatte kürzlich angekündigt, die zuständigen Bezirkshauptmannschaften in Oberösterreich würden auch heuer wieder Bewilligungen für den Singvogelfang im Salzkammergut ausstellen. Denn die Rechtslage, die dazu verpflichte, sei unverändert.

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