Glätteisen-Mord

Ex-Freund: "Habe Sandra nicht getötet"

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Sandra S. (26) wurde erdrosselt, der Mord als Suizid getarnt. Unter Verdacht: ihr Ex-Freund.

Josef G. (29) sitzt seit Freitag einsam in einer Zelle der Justizanstalt in Linz. In den nächsten Wochen wird der Maschinenschlosser genug Zeit haben, um über den Tod seiner einstigen großen Liebe nachzudenken.

Freitagfrüh entschied die Haftrichterin, dass der 29-Jährige in U-Haft bleibt. Grund: „Es besteht der dringende Tatverdacht, dass er einen Mord begangen hat“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft ­Philip Christl. Zum ersten Mal seit seiner Festnahme sprach Josef G. am Freitag über den Mord an seiner Ex. „Mein Mandant beteuerte, dass er nichts mit dem Tod von Sandra S. zu tun hat“, sagt sein Anwalt Peter Breiteneder.

Ein Mobiltelefon soll jetzt seine Unschuld beweisen
Im Gegenteil: Der Mühlviertler versicherte sogar, dass er seit dem Ende der Beziehung vor vier Jahren keinen Kontakt mehr zu dem lebenslustigen Biker-Girl (26) gehabt habe. Daraus schließt sein Verteidiger, dass Josef G. auch niemals die neue Wohnung des Mordopfers betreten habe. „Wir warten auf die Auswertungen seines Mobiltelefons. Daran können wir erkennen, wo sein Handy zum Tatzeitpunkt eingeloggt war und ob seine Aussage stimmt“, sagt sein Rechtsanwalt siegessicher.

Dem gegenüber stehen jedoch zahlreiche Zeugenaussagen, die den Verdächtigen zuletzt mit Sandra S. gesehen haben wollen.

Sandra S. (26) wurde mit einem Kabel stranguliert
Am 22. Oktober fand die Vermieterin die Tote aufgehängt an ihrer Badezimmertür. Zunächst gingen die Ermittler von einem Suizid aus. Doch Freunde und Familie konnten sich das nicht vorstellen. Die Obduktion ergab schließlich ein eindeutiges Urteil: Sandra S. soll demnach mit dem Kabel eines Glätteisens stranguliert worden sein. Die Polizei geht weiter davon aus, dass ihr Exfreund Josef G. die Tote ins Bad schleifte, wo er die Tat später als Selbstmord inszenierte. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(abs)

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