Täter zeigte sich selbst an

FPÖ-Politiker missbrauchte seine Enkelin

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Der 63-Jährige beichtete seinem Sohn und ging zur Polizei. Jetzt ist er in U-Haft.

Schock in Steinhaus bei Wels, der durch und durch blauen Heimatgemeinde von FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner: Der ebenfalls blaue Vizebürgermeister Franz S. (63) soll seine Enkelin (10) sexuell missbraucht haben – und das mehrmals über einen Zeitraum von drei Jahren. Wie die FPÖ-Zentrale in Linz am Montag mitteilte, hatte sich der Kommunalpolitiker bereits am Freitag selbst angezeigt. Dennoch gilt die Unschuldsvermutung.

Staatsanwalt bestätigt 
das Missbrauchsverfahren
Nach ersten Informationen soll der 63-Jährige die Tochter seines Sohnes unsittlich berührt haben. Das Mädchen soll bereits in Behandlung im Kinderschutzzentrum gewesen sein. Der Druck auf Franz S., enttarnt zu werden, wurde offenbar so groß, dass er sich vergangenen Freitag seinem Sohn anvertraute und dann zur Polizei ging.
Am Samstag wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wels festgenommen. „Die Untersuchungshaft wurde verhängt“, teilte Behördensprecher Christian Hubmer auf ÖSTERREICH-Anfrage mit.

Der 63-Jährige legte sämtliche Positionen zurück: das Amt als Vizebürgermeister ebenso wie die Parteimitgliedschaft. „Er kam damit einem Ausschluss zuvor“, heißt es aus der Linzer Parteizentrale. „Ich bin erschüttert“, so FPÖ-Chef Haimbuch­ner. Angesichts der Wahlen im September ging die FPÖ-Landespartei ungewohnt offensiv mit der Angelegenheit um.

Ortschef verurteilt. Ausgerechnet die Heimatgemeinde des FPÖ-Chefs ist ein Sorgenkind: Der ebenfalls blaue Bürgermeister war bereits zwei Mal wegen Amtsmissbrauch angeklagt und wurde einmal verurteilt.

(hij)

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