Mit 86,8 Prozent

Gerstorfer als oberösterreichische SPÖ-Chefin wiedergewählt

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57-Jährige führt Partei zudem als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl im kommenden Jahr.

Linz. Birgit Gerstorfer ist am Samstag beim Online-Parteitag der SPÖ Oberösterreich mit 86,8 Prozent der Delegiertenstimmen als Landesparteivorsitzende wiedergewählt worden. 2018 hatte sie 89,68 Prozent erhalten. Die 57-Jährige wird die Partei zudem als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl 2021 führen, hier erhielt sie 90,2 Prozent. Gerstorfer freute sich in einer ersten Reaktion über ein "tolles Ergebnis".

Christian Makor als Stellvertreter gewählt

Als ihre Stellvertreter wurden Klubvorsitzender Christian Makor (88,8 Prozent), die erst am Freitag gewählte neue oö. SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Heitz (85,7 Prozent), der Gewerkschafter Andreas Stangl (86,1 Prozent), der Abgeordnete Alois Stöger (83 Prozent), die Dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer (84,3 Prozent) und Landtagsabgeordneter Peter Binder (70,9 Prozent) gewählt.

Ebenfalls bestätigt wurden die Kandidatenlisten für die Landtagswahl 2021. Nummer zwei hinter Gerstorfer ist der Gewerkschafter Hans Karl Schaller, gefolgt von Sabine Engleitner-Neu und Klubvorsitzendem Christian Makor. Die Wahlkreisliste für Linz und Umgebung wird von Peter Binder angeführt. Im Innviertel (Gabriele Knauseder), Mühlviertel (Erich Wahl) und im Traunviertel (Engleitner-Neu) treten jeweils Spitzenkandidaten an, die aktuell nicht im Landtag sitzen. Im Hausruckviertel ist Gerstorfer, derzeit Soziallandesrätin in der nach Proporzsystem besetzten Landesregierung, die Nummer eins.

Gerstorfer fordert Gratis-Kindergarten

Vollbeschäftigung, Pensionen, Bildung, Kinderbetreuung und Pflege - mit klassischen sozialdemokratischen Themen will die frisch wiedergewählte Parteichefin Birgit Gerstorfer bei der Landtagswahl in Oberösterreich 2021 punkten. Besonders betont hat sie beim Online-Landesparteitag am Samstag in Linz das Thema der Nachmittagsgebühren für den Kindergarten, die in Oberösterreich 2018 wieder eingeführt worden sind.
 
Oberösterreich belege "bei weitem keinen prominenten Platz, wenn es um Kinderbetreuung geht", so Gerstorfer. Die Situation habe sich mit der Wiedereinführung der Kindergarten-Nachmittags-Gebühren weiter verschärft. Sie werde "nicht aufhören lästig zu sein" und eine kostenlose ganztägige Kinderbetreuung zu fordern.
 
Sie betonte auch den frauenpolitischen Aspekt des Themas, der in der Corona-Zeit sichtbar geworden sei: Frauen seien "gerade jetzt in der Krise ganz besonders gefordert", so Gerstorfer. Der neuerliche Lockdown in der Schule habe sie stark betroffen, weil die Forderung nach einem Offenhalten der Schule nicht gehört worden sei. Die Parteichein ist überzeugt, dass "Schule auch in Zeiten von Corona geht", denn so wie derzeit könne es nicht weitergehen, meinte sie im Hinblick auf die Schulschließungen.
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