Zwei Festnahmen

Halloween-Randale: Anstifter wollte mit Video ''berühmt werden''

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Gleich nach der Halloween-Nacht wurde eine Ermittlungsgruppe beim Kriminalreferat des SPK Linz eingerichtet, welche von Beamten des Landeskriminalamtes und des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismus unterstützt wurde.

Linz. Nach den Krawallen in der Halloween-Nacht in Linz sind vor Weihnachten zwei Personen festgenommen worden. Ein 21-jähriger syrischer Asylwerber und ein 19-jähriger Spanier sitzen in U-Haft, ein 17-jähriger Nord-Mazedonier wurde auf freiem Fuß angezeigt. Er soll am 30. Oktober ein Video auf Social Media geteilt haben, aufgrund dessen die Unruhen "flashmob-artig" stattgefunden hätten, erklärte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz.

Die Ermittlungen ergaben einen eindeutigen Rädelsführer und einen Anstifter (der Hersteller des Videos „Morgen wird Linz zu Athena“). Darüber hinaus konnte noch eine Person identifiziert werde, welche in der Menge Steine verteilte und diese Steine auch selbst auf die Polizisten warf, wie die Polizei berichtet.

Anstifter wollte mit Video ''berühmt werden''

Über Auftrag der Staatsanwaltschaft Linz wurde beim 17-jährigen nordmazedonischen Hersteller des Videos eine Hausdurchsuchung an seinem Wohnort in Pabneukirchen durchgeführt und Handys sichergestellt. Er selbst gab an, durch das Video gezielt zu Ausschreitungen aufgerufen zu haben. Er selbst wollte durch das TikTok-Video berühmt werden.

Des Weiteren wurde über eine Festnahmeanordnung der 21-jährige syrische Asylwerber in Linz festgenommen. Der Syrer ist nicht geständig und wird verdächtigt führend an den Ausschreitungen teilgenommen zu haben, indem er zahlreiche Personen verbal und durch Handzeichen aufforderte gegen die Polizei vorzugehen und selbst eine Gruppe anführte, aus der heraus pyrotechnische Gegenstände auf die Polizei geworfen wurde. Er selbst gab an, dass er den Eindruck gehabt "der Polizei hätte es auch Spaß gemacht". Der Syrer wurde in die Justizanstalt Linz überstellt.

Führende Beteiligung an den Krawallen

Den ermittelten Beamten gelang es auch noch den 19-jährigen beschäftigungslosen und vorbestraften spanischen Staatsbürger eine führende Beteiligung an den Krawallen der Nacht nachzuweisen. Der spanische Staatsbürger wird verdächtigt die eingesetzten Beamten mit pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie 3 und 4, sowie mit eigens geholten Steinen beworfen zu haben. Die Steine soll er in der Menge auch ausgeteilt und andere zum Werfen angestiftet haben. Die Staatsanwaltschaft Linz erteilte eine Festnahme- und Durchsuchungsanordnung. Bei der Festnahme und der erfolgten Durchsuchung konnten bei dem Verdächtigen 162 Knallkörper der Kategorie 4 sichergestellt werden. Er ist teilgeständig und wurde gemäß der Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Linz eingeliefert.

129 Identitätsfeststellungen

Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter sprach von 129 Identitätsfeststellungen und 20 identifizierten Personen innerhalb des Sperrkreises bei den Ausschreitungen. Die meisten der Beteiligten hätten sich zuvor nicht gekannt. Pilsl betonte, dass es sich um keine Aktion aus religiösen Gründen gehandelt habe. Es seien viele Normverdeutlichungsgespräche, auch mit Eltern der Jugendlichen, geführt worden. Es habe auch drei Hausdurchsuchungen bei den Rädelsführern gegeben, bei dem 19-jährigen Spanier seien 162 einzelne Sprengkörper der Kategorie vier sichergestellt worden.

Unter den 129 Personen, deren Identität nach der Halloween-Nacht festgestellt wurde, seien sechs Personen unter 14 und wenige Frauen gewesen, so Pogutter.

Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen und für zahlreiche weitere Verdächtige wird durch die Ermittlungen noch der Nachweis der Beteiligung zu führen sein, wie die Polizei berichtet.

Karner: "Für derartige Handlungen gibt es keine Toleranz"

"Wer sich nicht an Grundregeln unseres Zusammenlebens hält, muss mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen. Für derartige Handlungen gibt es keine Toleranz", so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), der das besonnene Handeln der Polizei hervorhob. Eine ähnliche Reaktion gab es von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in einer Aussendung, mit den Ermittlungen sei klar aufgezeigt worden, das "wir uns das friedliche Miteinander von gewaltbereiten Chaoten nicht zerstören lassen".

Für die Silvesternacht sei die Polizei ausreichend vorbereitet, beteuerten Pilsl und Pogutter. "Die gesamte Bereitschaftseinheit wird im Dienst sein", sagte Pilsl, "wir setzen auf übergreifende Kräfte." Derzeit seien schon 1.246 Kontrollen an der Nordgrenze durchgeführt worden, um zu verhindern, dass Sprengkörper eingeführt werden. Das werde bis Silvester noch verstärkt. Bisher seien 165 Kilogramm Pyrotechnik mit 38 Kilogramm reinem Sprengstoff sichergestellt worden.

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