Wegen Verdachts der Zuhälterei - 24-Jähriger hatte Rumänin zum Kunden gefahren
Nach der Tötung einer 23-jährigen Escort-Dame Ende September in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) hat die Staatsanwaltschaft gesondert Ermittlungen gegen den Chauffeur, der die Frau zu dem Kunden gefahren hatte, eingeleitet. Es gehe um den Verdacht der Zuhälterei, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr einen Bericht im ORF OÖ am Dienstag. Der mutmaßliche Täter befindet sich weiterhin in U-Haft.
Der bisher unbescholtene 34-Jährige hatte die 23-jährige Rumänin via Internet in die Wohnung bestellt. Es war offenbar zu einem Streit über den Preis gekommen. Daraufhin soll der Mann die junge Frau derart brutal zusammengeschlagen haben, dass sie laut Obduktion durch Einatmen von Erbrochenem und Blut erstickte.
Verdacht der Zuhälterei
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich nun heraus, dass der 24-jährige Fahrer wohl auch der Zuhälter der Rumänin gewesen sein dürfte. Er hatte sie am Abend des 24. September zu dem Termin gebracht, wartete eine Zeit im Wagen vor dem Mehrparteienhaus, bevor er wegfuhr. Am späten Nachmittag des 25. September entdeckten Cobra-Beamte die tote Frau in der Wohnung, der Verdächtige ließ sich widerstandslos abführen.
Bis dahin waren wohl von Bekannten der Rumänin, die sich Sorgen machten, bei der Polizei vor Ort Anzeigen eingegangen. Es wurden Vorwürfe laut, die Exekutive habe nicht entsprechend reagiert. Die Staatsanwaltschaft Steyr wartet noch auf den Bericht des Bundesamts zur Korruptionsprävention und -bekämpfung, das einer strafrechtlichen Relevanz nachgeht. Derzeit bestehe lediglich ein Anfangsverdacht, meinte der Sprecher der Anklagebehörde. Sollten tatsächlich Ermittlungen aufgenommen werden, so würden diese nicht von der Staatsanwaltschaft Steyr geführt, da sich diese gegen Beamte aus dem zuständigen Gerichtssprengels richten würden.