Bad Ischl

Mordfall Paulina: U-Haft verlängert

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"Geisteskrank": Verdächtiger Stiefvater will Stimmen im Kopf gehört haben.

Nach dem Mord an einer 14-jährigen Paulina aus Bad Ischl (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich ist am Freitagvormittag die Untersuchungshaft für die beiden Verdächtigen, den 48-jährigen Stiefvater des Opfers, Klaus K., und seinen 19-Jährigen Sohn Konstantin, verlängert worden. Die nächste Haftprüfung ist am 21. August, teilte die Staatsanwaltschaft Wels in einer Presseaussendung mit.

Die Anklage wartet nun das schriftliche Obduktionsgutachten, die kriminaltechnischen Untersuchungsergebnisse und die psychiatrische Expertise ab. Für letztere wurde bereits der Gerichtspsychiater Reinhard Haller bestellt. Mit den gesammelten Ergebnissen wird im September gerechnet. Dann werde man über die Anklageerhebung entscheiden, so die Behörde.

"Geisteskrank"
Der Linzer Rechtsanwalt Andreas Mauhart vertritt den älteren Hauptverdächtigen. "Er weiß, dass er hinter Gitter kommt", sagte der Verteidiger. Es gehe aber um die Frage, ob er "geisteskrank" sei und in eine Anstalt eingewiesen werde. Das müsse ein Gutachter entscheiden. Der 48-Jährige habe von Anfang an behauptet, in seinem Kopf seien Stimmen gewesen, so Mauhart. Das habe der Mann bereits erzählt, bevor er sein Mandat übernommen hat, betonte Mauhart. Zu seiner Verteidigungsstrategie wollte Mauhart aber noch nichts sagen, weil er den Akt noch nicht gut genug kenne.

Konstantins Anwalt, Farid Rifaat, hat bereits via Medien argumentiert, sein Mandant sei freizusprechen, weil ein Fall von "entschuldigendem Notstand" vorliege. Der Vater habe dem Sohn ein Messer an den Hals gesetzt und ihn zur Mithilfe an der Tötung des Mädchens gezwungen. Der Bursch, der im Gegensatz zu seinem Vater an einer Tat-Rekonstruktion mitwirkte, hatte sich nach telefonischer Aufforderung freiwillig bei der Polizei gestellt.

Hintergrund

Paulina ist am 5. Juli auf dem Weg zur Schule verschwunden. Die beiden Verdächtigen sollen sie laut Ermittlern bei der Bushaltestelle abgepasst, in eine Auto gezerrt, gewürgt und mit Schlägen gegen den Kopf getötet haben. Auf einem Grundstück, das der Familie der Männer gehört, wurde die Leiche verscharrt, die blutbefleckte Rückbank des Autos in einem Gebüsch in Niederösterreich entsorgt. Diese wurde später von der Polizei gefunden.

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