In der oberösterreichischen Gemeinde Haibach tagte der Gemeinderat in der Sauna und beschloss dort die neuen Tarife für die "Schwitzkammer".
Der kleine Ort Haibach in Oberösterreich ist mittlerweile bekannt für medienträchtige Aktionen: Um das Loch im Gemeindebudget zu stopfen, hat der gesamte Gemeinderat vor einigen Jahren Lotto gespielt. So sollten die Schulden verkleinert werden. Immerhin ein Gewinn von damals noch 100 Schilling (7,27 Euro) wurde eingefahren.
Schwitzen beim Sitzen
Am vergangenen Freitag tagte der
Gemeinderat in der ortseigenen Sauna um die Hallenbad- und Saunatarife für
das kommende Jahr zu beschließen. Für die Gemeinde sei es ein großer
Aufwand, das Haibacher Erholungszentrum mit Sauna und Hallenbad, das es seit
30 Jahren gibt, zu betreiben, erklärte Bürgermeister Josef Ecker. "Oftmals
können nur vor Ort die richtigen Entscheidungen getroffen werden", so der
Bürgermeister weiter.
So locker sei die Atmosphäre im Gemeinderat noch nie gewesen. Mit Stift und Block schwitzten die Politiker wie nie zuvor bei einer Sitzung. Schnell sei man zu einem Ergebnis gekommen, berichtete Ecker. Die günstigen Hallenbad- und Saunatarife werden auch für 2008 beibehalten.
Weitere Betätigungsfelder
Offen bleibt, ob die
Lokalpolitiker etwa beim Beschluss der Abwasser- und Müllgebühren ebenfalls
die Sitzung "vor Ort" abhalten werden. Und an die Möglichkeit, die
Auswirkungen einer Erhöhung der Vergnügungssteuer "vor Ort" zu prüfen, wagt
man gar nicht zu denken.