Pension kassiert

Linzer ließ 70-jährigen Vater verwahrlosen

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Der Sohn ist untergetaucht. Seit zehn Jahren kümmerte er sich nicht mehr um seinen Vater.

Ein 45-jähriger Linzer hat jahrelang die Pension seines Vaters kassiert, den 70-Jährigen aber völlig verwahrlosen lassen. Eine Sozialarbeiterin entdeckte den Pensionisten Ende März abgemagert und schmutzig in seiner Wohnung und schaltete die Exekutive ein. Der Sohn ist mittlerweile untergetaucht. Die Polizei Linz bestätigte der APA einen Bericht der "Kronen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe).

Die beiden Männer lebten im selben Haus. Der Sohn dürfte sich aber seit rund zehn Jahren nicht mehr um seinen Vater gekümmert haben. Der Arbeitslose nahm ihm sogar die Kontokarte ab und behob regelmäßig seine Pension. Der 70-Jährige sah von dem Geld nichts.

Am 23. März entdeckte eine Sozialarbeiterin, unter welchen Bedingungen der Pensionist leben musste: Er lag in einem schmutzigen Bett, war nur leicht bekleidet, unrasiert und stark abgemagert. Abgesehen von einem Stück verdorbenen Fleisch sei weder Essen noch Trinken im Haus gewesen, heißt es in dem Artikel. Die Kleidung des Mannes sei so verdreckt gewesen, dass sie verbrannt werden musste.

Die Sozialarbeiterin schaltete die Polizei ein. Diese fand heraus, dass der arbeitslose Sohn das Geld des Vaters eingestreift hatte. Der 45-Jährige ist untergetaucht. Er wurde wegen "grober Vernachlässigung einer erwachsenen Person" angezeigt, ihm drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Der Vater ist mittlerweile in einem Pflegeheim untergekommen.

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