Oberösterreich

Polizist sammelte Kinderpornos

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Fremder fand eine verlorene Speicherkarte und brachte so den Fall ins Rollen.

 Ein Linzer Polizist ist am vergangenen Donnerstag vom Dienst suspendiert worden. Er steht im Verdacht, kinderpornografisches Material zu besitzen. Ein Mann soll zufällig eine verlorene Speicherkarte des Polizeibeamten gefunden haben, auf dem sich belastendes Material befand und brachte den Fall dadurch ins Rollen. Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte auf APA-Anfrage Berichte des ORF-Radio Oberösterreich.

Speicherkarte gefunden
Der Finder des Datenträgers wollte herausfinden, wem die Karte gehört und legte sie in einen Rechner ein. Dabei entdeckte er das verdächtige Material und brachte das Speichermedium zur Polizei. Dort forschten die Beamten den Besitzer der Bilder schließlich in den eigenen Reihen aus. Ob es Fotos sind, die der Polizist selbst gemacht hat oder Bilder, die aus dem Internet heruntergeladen wurden, war vorerst unbekannt. Der Polizist wurde am Donnerstag vom Dienst suspendiert, bestätigte Staatsanwalt Philip Christl. Am Samstag waren die Befragungen des Mannes noch im Gange. Nähere Details zu dem Fall wollte man noch nicht bekanntgeben.

   In Oberösterreich handelt es sich um den ersten Fall, bei dem gegen einen Polizisten ermittelt wird, der im Verdacht steht, kinderpornografisches Material zu besitzen. In anderen Bundesländern gab es bereits Verurteilungen: Im Mai war in Salzburg ein Polizist zu einer bedingten Haftstrafe von fünf Monaten verurteilt worden. Er hatte kinderpornografische Internetseiten auf seinem Computer sowie auf dem Laptop seines Sohnes angesehen. Im Jahr 2007 hatte ein Wiener Polizeioffizier tausende Kinderporno-Fotos und -Videos gehortet. Er wurde vom Landesgericht Wien zu einer bedingten Haftstrafe und einer Geldstrafe von 7.700 Euro verurteilt.

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