Linz

Prozess um Familien-Fehde

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Hinrichtung mit Kopfschuss auf offener Straße in Linz.

Angefangen hat alles mit einem Streit um eine Frau. Am Ende war ein 45-Jähriger tot, zwei Familien zerstört. Am Donnerstag standen vier Angeklagte (19, 27, 28 und 29 Jahre alt) wegen schwerer Körperverletzung vor dem Linzer Landesgericht – für sie alle gilt die Unschuldsvermutung. Eines ihrer Opfer, der Sohn des Toten, war bei der Befragung sichtlich traumatisiert und eingeschüchtert: "Ich habe nichts mehr zu sagen. Warum haben die meinen Vater erschossen?"

Sofort tot
Im September vergangenen Jahres war der 29-jährige Albaner zusammengeschlagen worden. Einen Monat später gipfelte der Streit in einer Hinrichtung auf offener Straße vor einem Linzer Balkanlokal. Ein 27-Jähriger hatte den Vater des Mannes zu einer Aussprache gelockt. Der Streit eskalierte, im Handgemenge fiel ein Schuss. Die Obduktion ergab: Die Pistole wurde direkt am Kopf angesetzt, Regjep M. starb sofort.

Gestellt
Die Täter flüchteten, stellten sich teils kurze Zeit später der Polizei. Der Täter, der den Schuss abgegeben haben soll, ist noch immer auf der Flucht. Den vier Angeklagten drohen mehrjährige Haftstrafen. Zu Redaktionsschluss war unklar, ob noch am Abend die Urteile gesprochen werden.

Schütze noch flüchtig
Achmed D. dürfte nach dem mutmaßlichen Mord im Ausland untergetaucht sein. Den tödlichen Schuss abgegeben haben soll der Tschetschene Achmed D. (23) aus Traun – es gilt die Unschuldsvermutung. Er ist der Einzige, der nach der Bluttat noch flüchtig ist. Nach dem Vater eines kleinen Buben wird international wegen Verdachts des Mordes gefahndet. Sein Vater appellierte kurz nach der Tat in ÖSTERREICH: "Egal was passiert ist, wir werden ihm helfen. Ich flehe ihn an, sich zu stellen." Doch das einzige Lebenszeichen bislang waren Klagen gegen Zeitungen (u.  a. ÖSTERREICH), die das Fahndungsfoto der Polizei veröffentlich hatten.

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