Prozess-Auftakt gegen Organisator der Linzer Demos

Schlimmstem Corona-Leugner droht Gefängnis

Teilen

Keiner hat mehr Corona-Wirbel ausgelöst: Jetzt steht der „Chef-Leugner“ vor Gericht.

OÖ. Vermutlich ist er der hartnäckigste Covid-Leugner Österreichs, ganz sicher aber hat kein anderer so viele Groß-Demos gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung organisiert wie der gelernte Gärtner Florian O. Rund 30 gewaltige Protestveranstaltungen in Linz gehen auf das Konto des gebürtigen Welsers. Er selbst rückte dabei als Redner immer weiter an den rechten Rand.

Ab morgen wird dem Familienvater, der von einer kommenden neuen Weltordnung schwadroniert, vor dem Landesgericht der Prozess gemacht. Die Liste der Vorwürfe ist lang, Florian O. wird aus der U-Haft vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm „gröbliche Verharmlosung des nationalsozialistischen Völkermordes“ vor, weil er die Corona-Ausgangssperren mit den Ausgangssperren für Juden während der Nazi-Diktatur verglichen haben soll.

Die Anklagepunkte reichen weiter von gefährlicher Drohung über Nötigung und üble Nachrede (gegen Polizisten) bis hin zur Fälschung von Beweismitteln, weil der „Ehrenpräsident des Linzer Gartenvereins“ gefakte Atteste zur Maskenbefreiung vorgelegt haben soll.

Corona-Partys als "psychosoziale Arbeit"

Zuletzt hatte Florian O. mit seinem Verein für Furore gesorgt, als die Polizei bei einer seiner Gartenpartys aufgetaucht war, weil diese mit über 20 Teilnehmern gegen die bestehenden Corona-Maßnahmen verstoßen hatte. Der Vereinsobmann zog hiergegen vor das Verwaltungsgericht, weil es sich bei den Gartenarbeiten um psychosoziale Arbeit einer Selbsthilfegruppe gehandelt habe. Er verlor das Verfahren im Jänner, wanderte anschließend in Untersuchungshaft.

Für den Corona-Leugner, dem eine Haftstrafe droht, laufen inzwischen Spendenaufrufe im Internet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.