Linz, Feldkirchen

Todesdrama: Fall wird neu aufgerollt

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Betrunkener fuhr Freund (19) tot - Lokalaugenschein an Unfallstelle.

„Schlamperei“ und Ermittlungsfehler haben laut Anwalt Klaus Fuchs und dem Oberlandesgericht Linz am 31. März für ein Skandalurteil gesorgt: Sebastian S. (20), der vor einem Jahr seinen Freund Julian Augendopler (19) mit 1,88 Promille mit dem Auto überfahren und getötet hatte, wurde freigesprochen. Für Julians Eltern und Verena T. (17), die ihren Freund in ihren Armen sterben sah, ein Schock.

Neue Beweise
Doch jetzt hoffen die Angehörigen doch noch auf Gerechtigkeit. Im Zivilprozess soll der Fall völlig neu aufgerollt werden. Anwalt Klaus Fuchs will neue Beweise und Gutachten vorlegen, die zeigen sollen, dass S. seinen Freund von hinten niedergemäht hat. Der bestreitet diese Version: Julian sei ihm vor das Auto gelaufen. Die bisherigen Daten seien mangelhaft, sagt Fuchs. Es gebe weder Fotos von der Lage der Leiche nach dem Unfall noch sei eine Obduktion veranlasst worden. Zudem erwähne das Unfallgutachten Bremsspuren – der Polizeibericht nicht. Heute könnte Licht in die Angelegenheit kommen. Um 10 Uhr ist Lokalaugenschein an der Unfallstelle auf der Goldwörther Straße in Feldkirchen (Bez. Urfahr-Umgebung). Auch Freundin Verena wird dort sein – nicht nur als Zeugin. „Ich werde keine Ruhe haben, bis die Gerechtigkeit siegt“. Die 17-Jährige wacht heute noch nachts aus Träumen auf: „Dann knie ich wieder in dieser Wiese, mit Blut an den Händen.“

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