Tod vor Disco

Zwei Täter wegen Mordes verurteilt

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Die zwei Haupttäter wurden zu elf bzw. acht Jahren Haft verurteilt.

„Sie haben es ernstlich für möglich gehalten, dass man daran sterben kann und sich damit abgefunden“, zeigte sich der Staatsanwalt im Linzer Landesgericht gestern bestürzt. Jene fünf jungen Männer zwischen 18 und 21 Jahren, die den Bosnier Adis Besic vor mehr als einem Jahr vor der Disco Imperio totgeprügelt haben sollen, saßen erneut auf der Anklagebank. Ein Schöffengericht war im Mai zu der Ansicht gekommen, dass der Vorwurf des Mordes gerechtfertigt sei, und gab den Fall ab.

„Bad Boys“
Die fünf selbst ernannten „Bad Boys“ sollen den Bosnier aus Spaß an der Gewalt mit Faustschlägen und etwa 50 Fußtritten so lange traktiert haben, bis er tot am Boden lag. Sie hatten sich das Opfer zufällig ausgesucht, kannten den Tischler nicht. Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. Der Staatsanwalt sah den Tatbestand des Mordes jedoch erfüllt. „Zumindest vier haben zugetreten“.

„Es war nie und nimmer Mord“, so einer der Verteidiger in seinem Schlussplädoyer. Es sei viel Alkohol im Spiel gewesen und die Situation sei „in unkontrollierbare Raserei ausgeartet“.

Attacke vor Disco
Der Tod von Adis Besic löste Ende September 2008 große Anteilnahme aus. 500 Gäste kamen zu einer Trauerfeier am Tatort. Der Mauthausener hatte mit Freunden in der Linzer Disco gefeiert. Als die Clique das Lokal verließ, kam es zu der tödlichen Attacke.

Die zwei Haupttäter wurden wegen Mordes zu elf bzw. acht Jahren Haft verurteilt. Ein drittes Bandenmitglied bekam wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge sechs Jahre Haft. Die zwei übrigen Beteiligten wurden wegen Raufhandels zu sechs bzw. neun Monaten bedingt verurteilt.

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