Die ÖAMTC-Flugrettung ist in den vergangenen zwei Jahren ziemlich ins Trudeln gekommen: Die Kosten seien nicht mehr gedeckt.
Immer mehr Flüge werden von den Krankenkassen nicht bezahlt und die Aufwandspauschale wurde in den vergangenen zehn Jahren nur in geringem Ausmaß erhöht. Dem gegenüber stehen steigende Fixkosten und ein immer größeres Finanzierungsloch, warnte ÖAMTC-Generalsekretär Hans Peter Halouska.
Aufwandspauschale zu niedrig
Bis zu fünf Millionen Euro Verlust
werden im Bereich Flugrettung für 2008 veranschlagt, so Halouska. Ein
ziemlicher Brocken bei Gesamtkosten von rund 27 Millionen Euro, der den
Flugrettern jährlich für die Einsätze entsteht. Einer der Gründe für das
Budgetloch sei die mangelnde Anpassung der Aufwandspauschale, monierte der
ÖAMTC-Generalsekretär: In den vergangenen zehn Jahren sei diese um weniger
als zehn Prozent auf rund 948 Euro pro Flug erhöht worden. Demgegenüber
stünden aber explodierende Fixkosten: Kerosin stieg im selben Zeitraum um
103 Prozent und auch die Servicekosten für die Eurocopter-Fluggeräte
verdoppelten sich.
Krankenkassen zahlen weniger Einsätze
Dazu kommt, dass
immer weniger Rettungsflüge von den Krankenkassen im Nachhinein verrechnet
werden, so Halouska. Dies ist deshalb möglich, weil die Notwendigkeit des
Helikoptereinsatzes im Nachhinein - meist von einem Facharzt - eruiert wird
("ex-post"). Wenn der Hubschrauber aber von der Rettungsleitstelle
losgeschickt wird, weil der Verdacht auf schwerste Verletzungen besteht,
muss der Helikopter auch abheben. Stellen sich die Verletzungen im
Krankenhaus als glücklicherweise weniger gravierend heraus als zunächst
angenommen, bleibt die Flugrettung auf den Kosten für den Einsatz sitzen.
Durchschnittlicher Kostenpunkt: 2.000 Euro.
"Opfer der Krankenkassenkrise"
Halouska vermutet hinter
der steigenden Anzahl solcher Fehleinsätze System: "Von der
'ex-post'-Betrachtung machen die Kassen, immer häufiger Gebrauch - wir
dürfen vermuten weil sie kein Geld haben." In den vergangenen Jahren sei die
Zahl der nicht bezahlten Primäreinsätze von 29 Prozent im Jahr 2004 auf 36
Prozent 2006 gestiegen. Die Flugrettung sei "eines der ersten Opfer der
Krankenkassenkrise", meint der Generalsekretär.