Bilanz 2021

Österreichs Berge forderten im Vorjahr 268 Todesopfer

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7.561 Verunfallte, um 3.729 weniger als im Vorjahr.

Innsbruck. Im Jahr 2021 sind in Österreichs Bergen mit 4.961 deutlich weniger Menschen bei Alpinunfällen verletzt worden als im Jahr zuvor (2020: 7.466 Verletzte). Insgesamt verunfallten 7.561 Menschen, das sind ebenfalls deutlich weniger als im Jahr 2020 (11.290) und im Zehn-Jahres-Mittel (11.043). Der Anteil der Unverletzten lag - wie in den Vorjahren - bei etwa einem Drittel. Österreichs Berge forderten 2021 insgesamt 272 Tote, um elf Todesopfer mehr als 2020.

Österreichs Berge forderten im Vorjahr 268 Todesopfer
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43 Frauen (16 Prozent) und 229 Männer (84 Prozent) verunglückten tödlich. 155 Personen starben im Jahr 2021 bei Sommersportdisziplinen, 42 Menschen im Winter, wie aus der vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) am Dienstag veröffentlichten Alpinunfallstatistik hervorging. Es habe eine "noch stärkere Verschiebung hin zu den bereits seit Jahren 'boomenden' Sommerdisziplinen Wandern und Mountainbiken (inkl. E-Bike)" stattgefunden. Mit ein Grund dafür seien die Pandemiemaßnahmen - etwa bedingter Skibetrieb und Reiseeinschränkungen - argumentierte das Kuratorium. Die Anzahl der Alpintoten war in den Monaten Juli, August und September am höchsten.

Wandern oder Bergsteigen mit 111 Toten

Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2021 war demnach Wandern oder Bergsteigen mit 111 Toten (Zehn-Jahres-Mittel: 101), gefolgt von tödlichen Unfällen beim Mountainbiken mit 16 Toten (Zehn-Jahres-Mittel: sieben) sowie Forstunfälle und Ähnliches, die 28 Todesopfer forderten. Im langjährigen Mittel sterben etwa 31 Prozent der tödlich verunglückten Personen nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd, bei Forstarbeiten, mit Fahrzeugen auf Bergwegen oder durch Suizid im Gebirge, hieß es.

Von den 272 Todesopfern starben im Jahr 2021 insgesamt 72 Personen an Herz-Kreislaufversagen (26 Prozent), was neben Absturz (16 Prozent) sowie Sturz, Stolpern oder Ausgleiten (19 Prozent) die Hauptunfallursache bei Alpinunfällen darstellte. Etwa 70 Prozent der tödlich Verunglückten stammten im vergangenen Jahr aus Österreich, gefolgt vom Nachbarland Deutschland mit 22 Prozent. Fast alle Todesopfer in Österreichs Bergen stammten aus dem europäischen Raum, berichtete das ÖKAS.

Die meisten Alpinunfälle ereigneten sich - wie auch schon in den Vorjahren - in Tirol. 97 Menschen verunglückten im Bundesland, zehn davon kamen bei Lawinenabgängen ums Leben. Im Betrachtungszeitraum 01.01.2021 bis 31.12.2021 wurden in Österreich von der Alpinpolizei insgesamt 130 Lawinenunfälle registriert. 18 Personen (Zehn-Jahres-Mittel: 19), darunter 16 Männer und zwei Frauen, kamen dabei ums Leben.

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