Ermittlungen

Neue Details über Amok-Schützen: Einzelgänger, arbeitslos, kein Social Media

Immer mehr schockierende Details des Amoklaufs von Graz werden jetzt bekannt. 

"Derzeit läuft eine Tatrekonstruktion in der Schule", sagte Polizeisprecher Sabri Yorgun am Vormittag. Wann diese abgeschlossen werde, sei noch nicht klar. Die Ermittler erhoffen sich davon jedenfalls weitere Erkenntnisse. 

Grazer Schütze hatte lediglich Waffenbesitzkarte

Der mutmaßliche Amokschütze in Graz hatte zwar eine Waffenbesitzkarte. Das ist aber lediglich eine Urkunde, die zum Erwerb und Besitz, aber nicht zum Führen von Schusswaffen der Kategorie B berechtigt. Die Waffe muss ungeladen in einem verschlossenen Behältnis etwa zum Schießstand transportiert werden. Für das Führen einer Waffe wird ein Waffenpass benötigt. 

+++ Der oe24-LIVE-Ticker +++ 

Video zum Thema: Amoklauf in Graz: Anrainer im Interview

Nähere Details zu den Todesopfern

Ein Todesopfer ist erst 14, bei den anderen handelt es sich um Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren, auch eine Lehrerin wurde getötet. Ihr Alter wurde auf APA-Anfrage nicht von der Polizei bekanntgegeben. Bis auf einen Jugendlichen mit polnischer Staatsbürgerschaft handle es sich bei den Toten ausschließlich um Österreicher, mehrere davon stammen allerdings aus Familien, die von Bosnien bzw. dem Kosova nach Graz gezogen sind. Zu den Verletzten lagen vorerst keine weiteren Details vor. Diese waren laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) am Mittwoch jedoch alle stabil.

Österreich trauert um die Opfer: 

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Nationaler Sicherheitsrat tritt am Donnerstag zusammen

Der Nationale Sicherheitsrat ist ein Beratungsgremium der Bundesregierung in Angelegenheiten der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Er besteht aus Kanzler, Vizekanzler, Außenministerin, Innenminister, Verteidigungs- und Justizministerin sowie Vertreterinnen und Vertretern der im Hauptausschuss des Nationalrats vertretenen Parteien. Beratend zur Seite stehen ihm außerdem Vertreter der Präsidentschaftskanzlei bzw. der Landeshauptleutekonferenz, der Generalsekretär im Außenamt, der Generalstabschef, der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit sowie weitere Beamte.
 
 

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 17:06

Red Bull sagt Spiel ab

Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg hat das für Donnerstag geplante Testspiel gegen Regionalliga-Aufsteiger SV Seekirchen aufgrund des an einer Grazer Schule durchgeführten Amoklaufs abgesagt. Das teilten die Salzburger einen Tag nach den "tragischen Ereignissen in Graz" mit. Für die Bullen geht es in der kommenden Woche bei der Club-WM in den USA weiter.

 16:58

Nachbarstochter vor Arthur A. unter den Opfern

Wie nun bekannt wurde, hat Arthur A. bei seiner schrecklichen Bluttat in der Grazer Schule auch seine Nachbarin erschossen. Sie ist unter den sechs verstorbenen Mädchen und dürfte die Nachbarstochter des 21-jährigen Täters sein.

 16:24

Exekutive: "Wir warten nicht!"

"Wir warten nicht" lautet das Motto der österreichischen Exekutive, spätestens seit 2010 ein neues Schulungsmodell für Amoklagen eingeführt worden ist. "Jeder Polizist in Grundausbildung oder Streifenbereich hat das zu trainieren", sagte Bundespolizeidirektor Michael Takacs am Mittwoch, einen Tag nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule mit elf Toten, im Rahmen eines Medientermins in Wien. Ziel ist sofortiges Einschreiten, weil "Geschwindigkeit Menschenleben retten kann".

 16:14

Van der Bellen legt Rose nieder

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Nachmittag bei der Grazer Schule eingetroffen, in der neun Schüler (14-17) und eine Lehrerin getötet wurden. VdB und seine Frau legten jeweils eine weiße Rose nieder, um ihrer Trauer um die Opfer Ausdruck zu verleihen.

 15:48

Trauerfeier am Sonntag

Die Stadt Graz lädt am Sonntag um 18.00 Uhr am Hauptplatz zu einer Trauerfeier, bei der wohl auch die politische Spitze Österreichs vertreten sein wird. Der Steiermärkische Landtag lädt am kommenden Dienstag um 9.00 Uhr zu einer Gedenksitzung für die Opfer des Amoklaufs.

Die Stadt Graz hat bereits am Mittwoch beim Haupteingang ins Rathaus ein Kondolenzbuch aufgelegt. Bürgerinnen und Bürger haben täglich von 7.00 bis 20.00 Uhr die Möglichkeit, "ihre Gedanken, ihr Beileid und ihre persönliche Anteilnahme auszudrücken", hieß es seitens der Stadt Graz.

 15:27

Wie man im Fall eines Anschlags oder Amoklaufs reagiert

Das BMI hat eine Anleitung ausgeschickt, wie man im Fall eines Amoklaufs richtig reagieren kann.

apa2.PNG © BMI, APA

 15:20

Auswirkungen an Schulen bis nach Wien

Der Amoklauf in Graz hat auch Auswirkungen auf Schulen anderer Bundesländer. Die Wiener Bildungsdirektion etwa hat "dringend empfohlen", während der dreitägigen Staatstrauer alle Schulfeste, Feierlichkeiten und Sportwettbewerbe abzusagen oder zu verschieben. Schon begonnene oder unmittelbar bevorstehende Veranstaltungen wie Sportwochen seien mit "angemessener Zurückhaltung durchzuführen". Wegen Nachahmungstätern stehen die Schulen unter besonderer Beobachtung der Polizei.

Etwaige Nachahmungstäter seien selbstverständlich ein Thema, wie Bundespolizeidirektor Michael Takacs bei einem Pressegespräch am Mittwoch erklärte. "Seit 8.00 Uhr Früh gilt erhöhte Einsatzbereitschaft der schnellen Interventionsgruppen und in Wien der Wega in den Bereichen, wo Schulen sind, und ein besonderer Hauptaugenmerk im kriminaltechnischen Bereich." Diese Maßnahmen sollen bis auf weiteres bis zum Schulschluss aufrecht bleiben.

Auch im Unterricht selbst war der Amoklauf Thema, wie der APA vorliegende Elternbriefe zeigen. An manchen Standorten wurde eine Gedenkminute abgehalten. Man wolle den Kindern das Gefühl geben, dass man zusammenhalte, hieß es im Schreiben einer Volksschule. Eine andere schickte den Eltern Tipps, wie sie kindgerecht über die Geschehnisse reden können. Seitens eines Wiener Gymnasiums hieß es, dass bei Bedarf die Kontaktmöglichkeiten zu Hilfsangeboten an die Schüler weitergegeben würden. Eine klare Vorgabe, ob Lehrende das Thema in ihren Klassen ansprechen, gebe es nicht. Schülern sei freigestellt worden, in Stunden, in denen über den Amoklauf gesprochen wurde, das Klassenzimmer zu verlassen, um in einem Gemeinschaftsraum betreut zu werden. Der Fokus liege derzeit auf dem Umgang mit Fotos und Videos in Sozialen Medien sowie auf dem Thema Mobbing generell.

 15:17

Nach 13 Minuten Täter tot auf Toilette gefunden

Daraufhin entdeckten die Einsatzkräfte in dem Stockwerk in einen Klassenraum Schwerverletzte und Tote. Auch wenn der Wunsch, diesen Menschen sofort zu helfen, groß war, musste zunächst der Täter ausfindig gemacht werden, um ihn von weiterem Vorhaben abzubringen, sagte der Cobra-Kommandant. Es gelte die Zeit, in welcher der Täter agieren kann, möglichst kurz zu halten. Die Beamte durchsuchten daraufhin die nächstgelegenen Räumlichkeiten und stießen um 10.13 Uhr auf der Toilettenanlage auf den Täter, der Suizid begangen hatte.

Sodann konnten erste Einsatz-Sanitäter in den stark betroffenen Klassenraum geschickt werden, um die Verletzten zu versorgen. Sobald die Sicherheit auf den Korridoren hergestellt wurde, konnte dann als nächstes die Rettungskette in Gang gesetzt werden. Um 10.17 Uhr wurden noch Sichtungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass es keine weiteren Täter gibt. Um 10.21 Uhr kamen die ersten Rettungskräfte wie Notärzte in die Schule. Währenddessen durchsuchten die Polizisten noch das komplette Gebäude, jeden Raum, jeden Kasten. Um 10.28 Uhr "ist es uns gelungen, dass wir zu diesem Zeitpunkt das Gebäude freigeben konnten", sagte Kornberger.

 15:16

Schussabgabe erfolgte ein paar Minuten lang

Bei einem Hintergrundgespräch im Innenministerium Mittwochmittag hat Oberst Kurt Kornberger, Standortkommandant des Einsatzkommandos Cobra Süd, weitere Details zur Alarmierung des Amoklaufs in Graz genannt. Demnach hat der Täter nach dieser nicht länger als 13 Minuten geschossen. Zehn Menschen mussten sterben. Um 10.00 Uhr erfolgte die Alarmierung einer möglichen Amoklage, sechs Minuten später waren die Einsatzkräfte bei der Schule.

apa.PNG © APA: Fohringer

Die erste Polizeistreife traf mit schwerer Schutzausrüstung für aktive Interventionen ein. Eine Minute später waren die Schnelle Interventionsgruppe (SIG), die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie das Einsatzkommando Cobra an Ort und Stelle. Um 10.08 bzw. 10.09 Uhr waren die Streifen laut Kornberger im Gebäude. Es sei auffallend ruhig gewesen. "Schüsse haben wir keine mehr wahrgenommen", sagte er. Im Foyer trafen Cobra-Beamte auf einen Lehrer, der sagte, dass er im dritten Stock Kontakt mit dem Täter hatte.

 14:50

Polizei gibt Überblick über die bisherigen Erkenntnisse

 14:49

Tatrekonstruktion in der Schule läuft

Die Ermittler erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse. Auch zur Anzahl der gefallenen Schüsse und den Orten der Schussabgabe innerhalb des Gebäudes verwies Polizeisprecher Sabri Yorgun auf die laufende Rekonstruktion. Mehrere Hundert Personen müssten in diesem Rahmen befragt werden. Auch die Auswertung von Spuren und Datenträgern könnte über die nächsten Tage und Wochen hinweg andauern.

 14:48

Eltern von Amokläufer lebten getrennt

Medienberichte darüber, dass der Mann in der Vergangenheit gemobbt worden sein soll, wollte die Landespolizeidirektion auch am Mittwoch weiter nicht bestätigen. Auch Details zur Schulkarriere des 21-Jährigen blieben auf Nachfrage vorerst unklar, ebenso wurden auch Berichte über den AMS-Status des 21-Jährigen nicht von der Polizei bestätigt. Als gesichert gilt laut Polizei nur, dass der 21-Jährige den Wohnsitz bei seiner alleinerziehenden Mutter in Graz-Umgebung hatte. Sein aus Armenien stammender Vater hatte nach der Trennung nicht mehr im Haushalt gelebt.

 14:47

Grüne und Kahr für Waffenverbot für Privatpersonen

Nach dem Amoklauf in Graz gibt es erste Rufe nach einer Verschärfung des Waffengesetzes. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) und die Grünen fordern ein Waffenverbot für Privatpersonen, die FPÖ lehnt eine Verschärfung des Waffengesetzes hingegen strikt ab. Die Regierungsparteien teilten mit, dass die Trauer aktuell im Mittelpunkt stehe, die Regierung aber über weitere Schritte berate.

 14:46

Pride Village ändert Programm

Das "Pride Village" verzichtet bei der Eröffnung am Donnerstag auf Musik. "Aus Respekt und in Gedenken an die Opfer verzichten wir am ersten Tag bewusst auf das Musikprogramm und gestalten das Pride Village als stillen, würdevollen Ort", teilte die Vienna Pride auf Instagram mit. Stattdessen wolle man gemeinsam ein Zeichen setzen - "Für Frieden, für Zusammenhalt, gegen Gewalt". Die offizielle Eröffnung findet um 19 Uhr mit Trauerreden statt, danach soll gemeinsam ein Lichtermeer entfacht werden. Inwiefern der Amoklauf Auswirkungen auf die Parade am Samstag hat, bei der über 200.000 Menschen erwartet werden, ist unklar: "Bezüglich weiterer Ausgestaltung der Vienna Pride sind wir in Abklärung und ersuchen noch um Geduld", heißt es auf APA-Anfrage.

 14:41

Trauerminute beim Zoolauf im Tiergarten Schönbrunn

Im Zoo Schönbrunn wird heute Abend vor Beginn des jährlichen Zoolaufes eine Trauerminute abgehalten.

zoo.PNG © Instagram: @zooviennaschonbrunn

 14:40

Kondolenzbuch im Grazer Rathaus aufgelegt

Als Zeichen der Anteilnahme ist beim Haupteingang ins Grazer Rathaus ein Kondolenzbuch aufgelegt worden. Bürgerinnen und Bürger können täglich von 7.00 bis 20.00 Uhr ihre persönliche Anteilnahme ausdrücken.

 14:36

Aufruf zu Lichtermeer am Wiener Stephansplatz

Zum Gedenken an den Amoklauf von Graz auch in Wien haben die Caritas und die Junge Kirche der Erzdiözese kurzfristig zu einem Lichtermeer heute um 16.00 Uhr am Stephansplatz aufgerufen. "Gemeinsam bringen wir heute Tausende Kerzen zum Leuchten, um ein Zeichen für Zusammenhalt, für das Miteinander, für das Gemeinsame zu setzen", teilte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner mit. Um 17.00 Uhr findet zudem ein gemeinsames Gedenken im Stephansdom statt.

Stephansplatz © Instagram: @caritaswirhelfen

 13:21

Neue Details zum Amok-Schützen Artur A.

Die Mutter des 21-jährigen Artur A. war alleinerziehend und österreichische Staatsbürgerin. Sein Vater stammt aus Armenien. Vater und Mutter lebten getrennt.

Bisher wurden über 100 Personen befragt, um neue Erkenntnisse zum Motiv des Täters zu bekommen.

Die Auswertung von sichergestellten Spuren und Datenträgern soll über die nächsten Wochen hinweg andauern.

Die Polizei hat ihre Sicherheitsmaßnahmen rund um Schulen verstärkt. Die Bundespolizeidirektion hat die verstärkte Kontaktaufnahme mit Bildungseinrichtungen und die verstärkte Bestreifung dieser angeordnet.

 13:19

Weißer Ring informiert über Opferrechte

Die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring hat nach dem Amoklauf in Graz auf Rechte für Betroffene nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) hingewiesen. Nicht nur Verletzte hätten als Opfer Ansprüche, sondern auch nahe Angehörige von getöteten oder lebensgefährlich Verletzten, teilte eine Sprecherin der Organisation der APA mit. Sie gelten als sogenannte "Schockgeschädigte" und damit als "unmittelbar Geschädigte, beziehungsweise Opfer nach dem VOG", hieß es.

Betroffene, die körperlich verletzt wurden, hätten direkt Ansprüche nach dem Verbrechensopfergesetz. Diese seien vom Grad der Verletzung abhängig. Auch hier seien Schmerzengeld und Kostenersatz für Psychotherapie die wichtigsten Leistungen.

Die Hilfeleistungen müssten beim Sozialministeriumservice beantragt werden. Vorgesehen sind etwa Hilfen wie Krisenintervention, psychotherapeutische Behandlung, Pauschalentschädigung für Schmerzensgeld oder Rehabilitation. Der Weiße Ring biete Betroffenen Entlastungsgespräche, Beratung und Unterstützung an, sagte die Sprecherin zur APA. Auch wenn Personen Anträge nach dem VOG stellen, würde die Verbrechensopferhilfe sie dabei beraten und begleiten.

 13:02

Schulpsychologen ebenfalls gefordert

Der schulpsychologische Dienst der Bildungsdirektion Steiermark betreut gemeinsam mit dem KIT die rund 300 unverletzten Schüler und Schülerinnen, deren Eltern sowie das pädagogische Personal des BORG Dreierschützengasse. "Wir werden von Schulpsychologen aus ganz Österreich unterstützt, wodurch wir auf ein Team von 30 geschulten Personen zurückgreifen können", sagte dessen Leiter, Josef Zollneritsch im Gespräch mit der APA.

Man werde jedenfalls bis Freitag vor Ort in der nahe gelegenen Helmut-List-Halle sein, ob der Schulbetrieb am kommenden Montag wieder starten kann, sei "noch in Diskussion". Neben der Betreuung vor Ort können und werden die Schulpsychologen auch von weiteren Grazer Schulen angefordert: "Es gibt große Betroffenheit. Und es gibt vor allem auch vonseiten der Eltern große Sorge, was Wiederholungstaten anbelangt. Hier ist es wichtig, dass die Betroffenen über ihre Gefühle und Ängste sprechen können, um nachhaltige Traumatisierungen zu verhindern", sagte Zollneritsch. In den Schulen werden Einzel- und Gruppengespräche angeboten.

 12:56

Trittbrettfahrer nahmen Amoklauf zum Anlass für Drohungen

Wie der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Mittwoch in der Früh im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal sagte, hätten in der Zwischenzeit mehrere Nachahmungstäter den Fall für weitere Drohungen zum Anlass genommen. "Mehrere Nachahmungstäter", wie Ruf erklärte, seien festgestellt worden. Die Landespolizeidirektion Steiermark wollte auf APA-Anfrage nicht von "Nachahmungstätern" sprechen, schließlich habe es keinen weiteren Amoklauf gegeben, "aber es gibt Verdächtige, die sich nun darauf stürzen, dass ein Amoklauf stattgefunden hat", so Yorgun gegenüber der APA.

Konkret sei am Dienstag unter anderem eine (wie bereits in den vergangenen Wochen unvollendete) Bombendrohung gegen den Grazer Hauptbahnhof eingegangen sowie am Mittwoch auch ein Drohschreiben gegen eine weitere Grazer Schule. "Natürlich haben wir Vorsichtsmaßnahmen getroffen", sagte Yorgun. Die entsprechenden Ermittlungen gegen solche Trittbrettfahrer würden selbstverständlich parallel geführt. Aus der Bildungsdirektion hieß es, dass es bis auf weiteres verstärkte Polizeipräsenz an allen Grazer Schulstandorten gebe.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krisenintervention des Roten Kreuzes waren am Mittwoch weiter gefordert. "In den nächsten Tagen werden täglich rund zehn Kollegen an den Trauerorten sein und für die Begleitung der betroffenen Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schüler zur Verfügung stehen", teilte Sprecher Stefan Loseries mit. Auch die gemeinsam mit Ö3 betriebene Kummernummer (116 123) sei aufgestockt worden. Zudem fänden noch immer laufend Nachgespräche statt, hieß es vom Roten Kreuz. Allein am Dienstag waren rund 200 Eltern und Angehörige sowie 300 Schülerinnen und Schüler betreut worden.

 12:52

Die wichtigsten Telefonnummern für psychische Hilfe

Angesichts der erschütternden Ereignisse in Graz bieten zahlreiche Expertinnen und Experten Hilfe in akuten Notlagen. Im Folgenden die wichtigsten kostenlosen und anonymen Hotlines für psychische Hilfe:

Die Telefonseelsorge Österreich ist unter der Nummer 142 rund um die Uhr erreichbar. Ob in Momenten der Krise, der Einsamkeit oder wenn Menschen jemanden zum Reden brauchen. Auch Chats, Mails und Whatsapp-Kontakt sind möglich. Informationen gibt es unter https://www.erzdioezese-wien.at/telefonseelsorge.

Das psychologische Beratungsservice des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen ist Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr erreichbar. Neben der Helpline unter 01/504 8000 können auch Mails über helpline@psychologiehilft.at geschrieben werden. Informationen sind unter https://www.boep.or.at/psychologische-behandlung/helpline abrufbar.

Die Beratung für Kinder und Jugendliche "Rat auf Draht" ist unter 147 erreichbar. Auch hier sind Chats möglich. Die Homepage ist unter https://www.rataufdraht.at/ aufzurufen. Für den Amoklauf hat die Seite einen eigenen Beratungsbereich unter https://www.rataufdraht.at/themenubersicht/gewalt/amoklauf-in-der-schule eingerichtet.

Die Ö3-Kummernummer ist eine Erstanlaufstelle für Menschen in persönlichen Notlagen. Wer die Kurzrufnummer 116 123 wählt, erreicht eine bzw. einen der rund 100 ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater, die vom Roten Kreuz psychologisch geschult und organisiert werden. Die Kummernummer ist täglich von 16.00 bis 24.00 Uhr erreichbar. Weitere Informationen gibt es unter https://oe3.orf.at/kummernummer/.

Die Hotline für Kinder, Jugendliche, Familien bei psychosozialen Krisen, Gewalt und Missbrauch von der Möwe ist unter 01 532 15 15 von Montag bis Donnerstag von 09.00 bis 17.00 Uhr bzw. am Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr erreichbar. Infos gibt es auch unter https://www.die-moewe.at/de/kontakt.

In Wien ist auch der Psychosoziale Dienst der Stadt für Akutsituation erreichbar. Die Sorgenhotline kann unter der Telefonnummer 01/4000/53000 angerufen werden. Die Expertinnen und Experten sind von Montag bis Sonntag von 8.00 und 20.00 Uhr für Hilfesuchende da. Informationen gibt es unter https://psd-wien.at/sorgenhotline-wien.

Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich zur Suizidprävention. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at

 12:47

Der Schock sitzt tief, die Trauer ist groß: Das ganze Land gedenkt den Opfern von Graz

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 12:31

Trauer vor Schule und im Krisenzentrum

Beim in der Helmut-List-Halle eingerichteten Kriseninterventionszentrum hat am Mittwoch ein steter Zustrom von Schülerinnen und Schülern geherrscht, nur wenige kamen in Begleitung ihrer Eltern. Die Stimmung vor der Halle war auffallend ruhig, vereinzelt sah man junge Menschen mit einer Blume in der Hand. Die Polizei- und Medienpräsenz hielt sich am späten Vormittag vor der List-Halle in Grenzen. Zutritt in die Halle für Medien und Außenstehende gab es keinen. Das Gelände war bereits im Außenbereich abgesperrt. Einmal erklärte aber die anwesende Landesbildungsdirektorin Elisabeth Meixner persönlich einem Fernsehteam, dass hinsichtlich Medien im Kriseninterventionszentrum keine Ausnahme gemacht werden kann. Die betroffene Schule bleibt bis zumindest Freitag geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler werden weiter in der benachbarten List-Halle betreut.

 12:19

600 Blutspenden am Dienstag bis tief in die Nacht

Dem Aufruf des Roten Kreuzes zum Blutspenden nach dem Amoklauf in Graz sind schon am Tag des Geschehens viele Menschen gefolgt: Rund 600 Blutkonserven wurden noch am Dienstag bis tief in die Nacht gespendet, der letzte Spender wurde um 2.00 Uhr verabschiedet. Auch heute und am Donnerstag gibt es wieder Sonder-Blutspendeaktionen in Graz, informierte das Rote Kreuz. Besonders dringend gebraucht wird Blut der Blutgruppe 0 negativ, da diese gerade im Notfall allen Menschen auch ohne vorherige Bestimmung der Blutgruppe zur Verfügung gestellt werden kann.

 11:56

Grazer Schütze hatte lediglich Waffenbesitzkarte

Der mutmaßliche Amokschütze in Graz hatte zwar eine Waffenbesitzkarte. Das ist aber lediglich eine Urkunde, die zum Erwerb und Besitz, aber nicht zum Führen von Schusswaffen der Kategorie B berechtigt. Die Waffe muss ungeladen in einem verschlossenen Behältnis etwa zum Schießstand transportiert werden. Für das Führen einer Waffe wird ein Waffenpass benötigt.

 11:54

Alles auf einen Blick: Zusammenfassung der Ereignisse

- Amoklauf eines 21-Jährigen in seiner ehemaligen Schule in Graz

- Zehn Menschen getötet; Alle Verletzten in stabilem Zustand

- Täter beging noch am Dienstag Suizid

- Rohrbombe und Abschiedsvideo bei Hausdurchsuchung gefunden

- Bundespräsident Van der Bellen um 16.00 Uhr in Graz

- Österreichweite Trauerminute, Stephansdom schwarz beflaggt

- Dreitägige Staatstrauer

- Trittbrettfahrer nahmen Amoklauf zum Anlass für Drohungen

 11:33

Drei Kategorien für Waffen

Die Art der Waffen ist in drei Kategorien eingeteilt. Als Kategorie A gelten verbotene Waffen und Kriegsmaterial wie etwa Pumpguns, Maschinengewehre oder getarnte Schusswaffen, z. B. ein schießender Kugelschreiber. Die Kategorie B umfasst Faustfeuerwaffen, Repetierflinten und halb automatische Schusswaffen. In die Kategorie C fallen Gewehre und Schrotflinten. Früher gab es noch eine Kategorie D. Durch eine Waffengesetz-Novelle wurden 2020 die Kategorien C und D zusammengefasst und daraus ergab sich ein Anstieg der Waffen der Kategorie A. Somit wurden mit Stichtag 1. Juni 2025 von den 1,5 Millionen registrierten Waffen 143.028 der Kategorie A zugeschrieben, 542.685 der Kategorie B und 833.160 der Kategorie C.

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Im Vergleich mit den vergangenen drei Jahren gab es in allen Bereichen Anstiege. Mit Stichtag 1. Jänner 2025 waren 1.498.893 Waffen und 369.953 Besitzer registriert (Kategorie A: 140.887, Kategorie B: 534.069, Kategorie C: 823.937). Am 1. Jänner 2024 waren es 1.451.656 Waffen und 360.277 Besitzer (Kategorie A: 137.362, Kategorie B: 512.670, Kategorie C: 801.624) und am 1. Jänner 2023 waren 1.399.708 Waffen und 350.291 Besitzer registriert (Kategorie A: 131.165, Kategorie B: 491.626, Kategorie C: 776.917).

 11:32

Regenbogen-Fahnenplätze für schwarze Trauerflaggen

Der für Freitag am Grazer Schlossberg geplante Termin zum Hissen der Regenbogenfahnen im Zuge des Pride Months in Graz ist abgesagt. Das gaben die Queer-Referate der Grazer Universitäten und der RosaLila PantherInnen am Mittwoch bekannt. Als Zeichen der Solidarität der queeren Community nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule sollen die Fahnenplätze stattdessen für schwarze Trauerflaggen zur Verfügung gestellt werden.

"Die Regenbogenfahne steht für Zusammenhalt und Vielfalt", heißt es in der Aussendung. "Pride" bedeute Stolz und sei ein Bekenntnis dazu, "dass jeder Mensch gut ist, so wie er ist". Die bunte Fahne vermittle aber auch: "Du bist nicht allein!". Gerade in diesen traurigen Tagen solle niemand allein sein. "Deshalb möchten wir in unserem gemeinsamen Graz die für die Regenbogenfahnen reservierten Fahnenplätze stattdessen für schwarze Trauerfahnen zur Verfügung stellen", heißt es in der Aussendung. "Damit wollen wir ein Zeichen der Solidarität setzen und zeigen, dass auch die queere Community Teil unserer Stadt ist und gemeinsam trauert."

 11:23

Zahl der Waffenbesitzer erhöht sich stetig

In Österreich hat sich die Zahl der privaten Waffenbesitzer stetig erhöht. Bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 ist die Anzahl von 369.953 auf 374.141 gestiegen und somit um mehr als 4.000 Personen, wie das Innenministerium auf APA-Anfrage bekannt gab. Derzeit sind 1.518.873 Waffen, Zubehör sowie Magazine im Besitz der heimischen Bevölkerung (Stichtag: 1. Juni). Die meisten Waffenbesitzer gibt es in Niederösterreich.

Im größten Bundesland gibt es 97.513 Personen, die insgesamt 439.269 Waffen besitzen. Die wenigsten Waffen gibt es in Vorarlberg mit 42.901 Stück, aufgeteilt auf 11.895 Besitzer. Oberösterreich folgt Niederösterreich mit den Zahlen, dort haben 65.911 Menschen insgesamt 268.182 Waffen. Danach folgen laut Zentralem Waffenregister Steiermark (61.399 Besitzer/232.268 Waffen), Wien (40.464/150.144), Kärnten (29.316/109.318), Tirol (27.350/113.513), Salzburg (22.222/87.072) und Burgenland (18.071/76.206).

 11:22

Wer in Krisensituationen Hilfe braucht, kann sich hier melden

hifle krisen

 11:12

Angst, Fassungslosigkeit, Ohnmacht, Wut

Ob Angst, Fassungslosigkeit, Orientierungs- und Ausweglosigkeit - nach solchen außergewöhnlich belastenden Ereignissen seien vorerst alle Reaktionen auf ein Trauma möglich und normal, "unterschiedliche Menschen gehen unterschiedlich damit um", betonte Benko. "Manche brauchen Gespräche, andere Ruhe, andere fühlen sich im Klassenverband am wohlsten - wir versuchen herauszufinden, wer was braucht und versuchen dann zusammen mit dem schulpsychologischen Dienst Lösungen zu finden", schilderte Benko.

Manchmal treten auch die Wut auf andere Personen und Ohnmachtsgefühle als Reaktion auf. "Gewisse Ereignisse wie diese Wahnsinnstat kann man nicht verstehen und kann sie auch nicht verhindern, aber die Krisenintervention hat Zeit zum Zuhören, gibt durch Anwesenheit Unterstützung und Sicherheit, bis das soziale Netz aufgebaut ist. Was wir immer und immer wieder sagen ist: 'Nehmen Sie Unterstützung an'", so Benko.

Das KIT des Landes Steiermark wurde infolge des Grubenunglücks von Lassing 1998 gegründet. Die Teams sind in ständiger Rufbereitschaft, die Alarmierung erfolgt durch die Behörden und Einsatzorganisationen. Die Mitarbeiter stehen auch für Gespräche mit Einsatzkräften zur Verfügung, die bei ihren Tätigkeiten mit besonders belastenden Situationen und Bildern konfrontiert waren.

 11:06

Amoklauf in Graz - Kriseninterventionsteam gibt Halt in schwerer Zeit

Der Amoklauf in dem Grazer Oberstufenrealgymnasium mit elf Toten ist für die Angehörigen der Opfer, die Verletzten, die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte ein seelisch extrem belastendes Ereignis. Ehrenamtliche des Kriseninterventionsteams (KIT) des Landes Steiermark leisteten am Dienstag psychosoziale Akutbetreuung. Am Mittwoch waren wieder mehr als 60 im Einsatz in der Helmut-List-Halle, wo sich Schüler, Lehrkräfte und Eltern treffen und Unterstützung holen können.

Es waren Szenen und Folgen einer Gewalttat, die die beteiligten Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer nicht so schnell verarbeiten werden können. Nach solchen plötzlichen, unerwarteten und weit außerhalb des Alltags liegenden sogenannten traumatischen Ereignissen bieten in der Steiermark rund 400 speziell ausgebildete, ehrenamtlich tätige Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und erfahrene Einsatzkräfte als Akutbetreuer im KIT des Landes Steiermark ihre Hilfe an, schilderte Edwin Benko vom KIT im Gespräch mit der APA.

 11:03

Sicherheitsrat kommt zusammen

Die Bundesregierung kam zwar zum Ministerrat zusammen, die geplanten Beschlüsse wurden jedoch verschoben und es gab keine Medienstatements. Bereits am Dienstag einberufen wurde der Nationale Sicherheitsrat, dieser tritt am Donnerstag um 14.00 Uhr im Parlament zusammen.

Der Nationale Sicherheitsrat ist ein Beratungsgremium der Bundesregierung in Angelegenheiten der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Er besteht aus Kanzler, Vizekanzler, Außenministerin, Innenminister, Verteidigungs- und Justizministerin sowie Vertreterinnen und Vertretern der im Hauptausschuss des Nationalrats vertretenen Parteien. Beratend zur Seite stehen ihm außerdem Vertreter der Präsidentschaftskanzlei bzw. der Landeshauptleutekonferenz, der Generalsekretär im Außenamt, der Generalstabschef, der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit sowie weitere Beamte.

 10:52

Kerzen und Blumen vor der Schule in Graz

borg © apa

 10:49

Eintragung in digitales Kondolenzbuch möglich

kondolenzbuch © instagram

Dazu schriebt das Bundeskanzleramt auf Instagram: "Österreich ist tief erschüttert vom Amoklauf an einer Schule in Graz. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern, den Verletzten und deren Angehörigen. Gedenken Sie der Opfer mit einem Eintrag im Kondolenzbuch". Das Kondolenzbuch ist auf der Instagram-Seite des Kanzleramtes zu finden.

 10:48

Amoklauf in Graz - NEOS verschieben Mitgliederversammlungen

Die NEOS haben ihre für das kommende Wochenende geplanten Mitgliederversammlungen nach der Attacke in einer Grazer Schule mit mehreren Toten verschoben. Man sage die für den Sonntag in Wien geplante Bundesmitgliederversammlung aufgrund der tragischen Ereignisse in Graz ab und verschiebe diese, hieß es seitens der Bundespartei. Auch die niederösterreichische Landespartei verschiebt ihre Mitgliederversammlung auf einen unbestimmten Zeitpunkt.

Ein neues Datum sei noch in Ausarbeitung, die Bundesmitgliederversammlung werde wahrscheinlich im Herbst stattfinden, hieß es seitens der Partei am Mittwoch. Thematisch hätte man sich mit 100 Tagen Regierungsarbeit beschäftigt sowie Ideen zur Föderalismusreform. Wahlen stehen in der Bundespartei keine an.

Auch die Landesmitgliederversammlung der NEOS Niederösterreich am Samstag in Emmersdorf an der Donau ist abgesagt worden. Sie wird nach Angaben vom Mittwoch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Ein Termin steht laut einem Sprecher noch nicht fest.

 10:46

Zahlreiche Absagen auch in Oberösterreich

In Oberösterreich wurde die heutige Pressekonferenz im Lentos Kunstmuseum "Cool. Sammlung Erwin Hauser" ebenso abgesagt wie die Auftaktveranstaltung zum Start in den OÖ. Kultursommer am Donnerstag (12. Juni) in Perg. Ebenfalls gestrichen wurden etliche Aufführungen im Zuge des Theaterfestivals SCHÄXPIR in den kommenden Tagen in Linz wie etwa "Büro für angemessene Reaktionen" (11. und 12. Juni, OK-Platz Glaskubus), "Code <3" (12. Juni, 10.00 und 19.00 Uhr, Theater Phönix) und KLUB CLUB - The Light-House (12., 13. Juni, 20.30 Uhr, Schlosspark-Theater). Bereits gekaufte Karten können umgebucht oder refundiert werden. Das Land sagte auch die für Donnerstag im Landhaus geplante Veranstaltung anlässlich der Republiksjubiläen ab.

 10:44

Presskonferenz des Innenministeriums um 13 Uhr

Das Innenministerium lädt nach dem Amoklauf in der Grazer Schule am Mittwoch zu einem Pressegespräch zum Themenkomplex "Amoklagen". Bundespolizeidirektor Michael Takacs, EKO-Cobra-Kommandant Bernhard Treibenreif und Peter Scheibner (Polizeiliche Sondereinsätze) informieren über Vorbereitungen und polizeiliches Einschreiten bei Amoklagen.

 10:42

Universitätenkonferenz: "Wir trauern mit Graz"

Nach Schock und Entsetzen setzt langsam das Begreifen über den schmerzhaften, unwiederbringlichen Verlust geliebter und geschätzter Menschen ein. Unendliche Trauer macht sich breit, und wir als Universitätenkonferenz möchten den Angehörigen, Freundinnen und Freunden, den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie dem Lehrkollegium unser tiefes Mitgefühl aussprechen. „Wir wünschen Ihnen die Kraft, mit diesem schweren Schicksalsschlag zurande zu kommen“, sagt uniko-Präsidentin Brigitte Hütter. So hieß es in einer aktuellen Aussendung.

 10:33

Bundespräsident Van der Bellen heute 16.00 Uhr in Graz =

Nach dem Amoklauf in einer Grazer Schule wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch um 16.00 Uhr von Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) in der Grazer Burg empfangen. Foto- und Videoaufnahmen sind möglich, Statements sind allerdings keine geplant. Kunasek wird Van der Bellen über die Lage nach dem Amoklauf informieren. Im Anschluss wird der Bundespräsident auch noch Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) treffen. Die APA wird in Text, Bild und Video berichten.

 10:32

Busse der Graz Linien fahren mit Trauerflor

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 10:32

Die Schule der Amok-Tat bleibt heute geschlossen

Schule bleibt geschlossen, alle Verletzten stabil: Das ist der heutigen, aktuelle Stand.

 10:30

Eindrücke von der Trauerminute in Wien

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 10:25

Amoklauf in Graz - Internationale Pressestimmen

"Süddeutsche Zeitung" (München):

"Die Teams werden viel zu tun haben in den nächsten Tagen und Wochen. Denn was man auch von anderen Schulamokläufen an Schulen weiß: Sie wirken weit über das Geschehen hinaus, traumatisieren nicht nur die Familien der Opfer, sondern auch Augenzeuginnen und Einsatzkräfte über Jahre. Der Amoklauf hat das politische Leben in Österreich nicht nur erschüttert, sondern regelrecht zum Stillstand gebracht. "

"Frankfurter Allgemeine Zeitung":

"Was bringt einen jungen Menschen dazu, in seine ehemalige Schule einzudringen und Schüler und Lehrer zu töten? Über die Hintergründe der Tat und des Täters von Graz, der sich noch an Ort und Stelle selbst tötete, wird in den kommenden Tagen mehr zu erfahren sein. Psychologen und 'Experten' werden mehr oder weniger fundierte Ferndiagnosen zum Besten geben. Ob das zu ernsthaften Erkenntnissen oder gar sinnvollen Konsequenzen führt, steht einstweilen dahin. Das Leid der Opfer, ihrer Angehörigen und der Mitschüler wird es nicht lindern.

Zwei Dinge liegen auf der Hand. Es macht unser tägliches Leben nicht sicherer, wenn Schusswaffen leichter verfügbar werden. (...) Das andere ist ein widerlicher Voyeurismus, der schon kurz nach der schlimmen Tat an der Grazer Schule im Netz feilgeboten wurde. Da kursierten auf allen möglichen Plattformen Bilder (...). Medien, die sie sich verschaffen und mit Schlagzeilen über 'Horror-Szenen' anpreisen, gehören geächtet. Auch deshalb, weil dergleichen Nachahmer reizen könnte."

 10:23

Muslimische Jugend Österreich zum Amoklauf in Graz: Zusammenhalt jetzt entscheidend

In einer Aussendung wurde mitgeteilt: "Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) ist tief erschüttert

über den gestrigen Amoklauf an der Schule in der Dreierschützengasse in Graz, bei dem zahlreiche junge Menschen – SchülerInnen und eine Lehrperson – plötzlich aus dem Leben gerissen und weitere Personen schwer verletzt wurden. Menschen, mit Träumen, Plänen und einer Zukunft. Unsere Gedanken, unsere Trauer und unser Mitgefühl gelten den Familien und FreundInnen der Opfer sowie allen Betroffenen dieses schrecklichen Ereignisses."

 10:21

Wieder Polizei-Einsatz in Graz

Aktuell gibt es in Graz wieder einen Polizeieinsatz: Ein verdächtiger Gegenstand wurde in der Volksschule in der Reiherstadlgasse gefunden.

Kontrollinspektor Markus Lamb sagte der deutschen "Bild": „Vor der Volksschule in der Reiherstadlgasse wurde ein verdächtiger Gegenstand gefunden. Die Menschen sind seit der gestrigen Tat extrem sensibilisiert und teilen uns vermehrt Verdächtiges mit. Es gibt auch Trittbrettfahrer, die bewusst falsche Informationen streuen.“

Es sind Sprengstoffexperten im Einsatz, die den verdächtigen Gegenstand untersuchen. Dabei soll es sich um ein Paket handeln. Rund um den Fund wurde der Bereich evakuiert und weiträumig abgesperrt.

 10:19

Ein Land trauert

In ganz Österreich herrscht tiefe Bestürzung über die Horror-Tat von Graz. Um 10.00 Uhr wurde eine österreichweite Gedenkminute abgehalten.