Linz

Offene Fragen um totes 
Mädchen

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Um das Zugunglück von Linz klären zu können, wird das getötete Mädchen (1) obduziert.

Die schreckliche Tragödie um das von einem Güterzug getötete Mädchen (1) von Linz-Ebelsberg ist immer noch das beherrschende Thema im Land: „Wie konnte das nur geschehen?“, fragt sich die Öffentlichkeit. Und sucht Antworten. Ebenso wie die zuständige Staatsanwaltschaft und die Bundesbahnen, die um Aufklärung bemüht sind und gegebenenfalls Konsequenzen angekündigt haben.

Die Hoffnung auf nähere Aufschlüsse über das Drama, bei dem der ungesicherte Buggy des Kindes ins Gleisbett gerollt und vom 12. Waggon des Güterzugs erfasst worden war, als die Mutter gerade Fahrscheine kaufte, lag zunächst auf der Videoüberwachung am Unglücksort. Die Aufzeichnungen sind allerdings unbrauchbar, weil der Kinderwagen in einem toten Winkel stand und das Unglück nicht zu sehen ist. Doch warum gibt es diese toten Winkel an dieser exponierten Stelle?

Die Staatsanwaltschaft lässt die Leiche des Mädchens obduzieren. Warum? „Wir wollen alle Puzzleteile haben, um ein genaues Bild der Vorgänge zu haben“, sagt der Linzer Staatsanwalt Philip Christl. Was er nicht sagt: Die Obduktion soll möglicherweise auch darüber Aufschluss geben, wie schnell der Güterzug mit seinen 18 Waggons tatsächlich durch den Bahnhof fuhr und auf den Körper des Opfers traf. Wie berichtet, soll der Buggy durch die Verwirbelungen des Zuges „angesaugt“ worden sein. Je schneller der Zug, desto größer der Sog.

Ermittlungen gegen 
die Mutter laufen

Wird es zum Prozess gegen die Mutter kommen, wie in Medien gemutmaßt? Wohl kaum. Es wird Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung geben, weil sie den Kinderwagen unbeaufsichtigt ließ und die Kinderwagenbremse nicht richtig gezogen war. Aufgrund des erlittenen Leides werden diese Ermittlungen jedoch eingestellt. Abgesehen davon: Die Bremse könnte auch erst beim Aufprall mit dem Zug gelöst worden sein. Fragen über Fragen, die offen sind …

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