Der womöglich weltweit größte Schlag gegen die internationale Kinderpornografie-Szene im Internet ist der deutschen Polizei geglückt.
Gegen Verdächtige aus insgesamt 98 Ländern wird ermittelt - darunter auch 125 aus Österreich. Laut österreichischem Bundeskriminalamt (BK) gehe man derzeit von 125 tatverdächtigen IP-Adressen aus. Wie viele Personen dahinter stecken, könne man im Moment noch nicht genau sagen.
Provider gab Verbindungsdaten her
Begonnen hat alles bereits im
Jahr 2006: Die deutschen Beamten waren bei einem Internetportal im Bereich
der Staatsanwaltschaft Konstanz auf Videos über den massiven sexuellen
Missbrauch zweier zehn- und zwölfjähriger Mädchen gestoßen. Vom Provider,
der den Speicherplatz zur Verfügung stellte, erhielten sie 41.000
Verbindungsdaten von Besuchern der Seite aus 98 Staaten. Weitere 7.500
Besucher stammten aus Deutschland, 987 Tatverdächtige konnten bisher
ausgeforscht werden.
125 IP-Adressen, keine Festnahmen
Die von der Nachrichtenagentur
AP gemeldeten 80 Festnahmen in Österreich hat es laut BK-Sprecher Helmut
Greiner jedoch nicht gegeben: "Wir ermitteln gegen 125 IP-Adressen. Wie
viele Leute dahinter stecken, ist schwer zu sagen, denn es könnten mehrere
Personen hinter einer Adresse stecken, aber ebenso könnte eine Person
mehrere Adressen benutzen."
Über 1.000 PCs eingezogen
Im Zuge der Ermittlungen seien
alleine in Deutschland 1.000 PCs, 1.800 Videos und fast 45.000 Datenträger
sichergestellt worden.
Drei Väter missbrauchten auch eigene Tochter
Mehrere hundert
Verdächtige - meist Männer - seien bereits überführt, erklärte die
Polizei.In drei Fällen habe sich herausgestellt, dass sich die Verdächtigen
auch an ihren Töchtern vergangen hätten. Ein 41-Jähriger aus
Schleswig-Holstein sei deswegen zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er
habe seine beiden Töchter und andere Mädchen fast täglich missbraucht.
"Operation Smasher"
Man habe sich erst jetzt dazu
entschieden, mit der "Operation Smasher" an die Öffentlichkeit zu gehen.