Trotz 19 Festnahmen

Pizzeria Anarchia: Eine einzige Anklage nach Räumung

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Riesenpolizeieinsatz und 19 Festnahme von Hausbesetzern vor zwei Jahren.

19 Festnahmen von Hausbesetzern nach der Räumung der verbarrikadierten "Pizzeria Anarchia" vor zwei Jahren in Wien mündeten in einer einzigen Anklage. Diese betrifft einen Briten, der nicht greifbar ist. Das berichtete der ORF am Dienstag.

Die Räumung des Gebäudes in der Leopoldstadt war am 28. Juli 2014 mit großem Aufwand seitens der Polizei erfolgt. Fast 1.500 Beamte wurde aufgeboten, auch ein Wasserwerfer und ein Panzer. Die Kosten beliefen sich auf 870.000 Euro. Die 19 festgenommenen Hausbesetzer wurden schon in der folgenden Nacht auf freien Fuß gesetzt. Bei den Beschuldigten handelte es sich neben dem Briten um je sieben Personen aus Österreich und Deutschland, drei aus Rumänien und eine Person aus Tunesien.

Die Punks hatten zweieinhalb Jahre lang in dem Abbruchhaus gewohnt. Sie hatte vom Eigentümer ursprünglich das Angebot erhalten, ein halbes Jahr lang gratis dort zu leben. Vermutet - und vom Eigentümer dementiert - wurde, dass man dadurch andere Bewohner aus dem Haus bekommen wollte. Die Punks solidarisierten sich jedenfalls mit Bewohnern, blieben und eröffneten eine Pizzeria.

Der Brite ist zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben, einen Haftbefehl gebe es nicht, berichtete der ORF unter Berufung auf Christina Salzborn, die Sprecherin des Landesgerichts. In den restlichen Fällen kam es gar nicht zur Anklage. Die Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft seien eingestellt oder abgebrochen worden, weil die Hausbesetzer nicht ausgeforscht werden konnten, berichtete der ORF unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

 

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