Salzburg

Polizei klärte 90 Dämmerungseinbrüche

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Die Bande richtete zwischen 2011 und 2015 einen Schaden von 1,4 Mio. Euro an.

Die Salzburger Polizei hat eine Einbrecherbande ausgeforscht, die zwischen 2011 und 2015 bei rund 90 Dämmerungseinbrüchen mehr als 1,4 Millionen Euro Schaden angerichtet haben soll. Die Täter brachen meist Tresore in Wohnhäusern und Firmen auf oder stahlen diese, um sie später zu öffnen. Der Hauptverdächtige, ein heute 26-jähriger Mann aus dem Kosovo, wartet in Salzburg auf den Prozess.

Erste Fährte
Zum ersten Mal wurde die Polizei auf den 26-Jährigen im Februar 2012 aufmerksam, als er bei einem Einbruch in Krispl (Flachgau) von einer Hausbesitzerin auf frischer Tat erwischt wurde. Der Mann konnte zwar entkommen, während der Fahndung wurde aber seine damalige Ehefrau festgenommen, die in der Nähe im Auto auf ihren Gatten wartete. Bei einer Hausdurchsuchung wurde Diebesgut wie Schmuck und Uhren sichergestellt. Die 24-jährige Salzburgerin legte ein umfassendes Geständnis ab. Von ihrem Mann verlor sich allerdings jede Spur.

Nächste Hinweise 2015
Erst drei Jahre später, Anfang März 2015, führte eine Verhaftung in Slowenien wieder auf die Fährte des Einbrechers. Bei der Festnahme einer 23-jährige Kosovarin wegen eines fremdenpolizeilichen Vergehens stellte sich heraus, dass die Frau gestohlenen Schmuck bei sich hatte. Bei ihrer Einvernahme gab sie mehrere Einbrüche in Österreich und Deutschland zu. Begangen habe sie diese mit einem 43-jährigen Kosovaren und einem weiteren Landsmann, von dem sie lediglich den Vornamen kenne. Jedoch identifizierte sie auf einem ihr später vorgelegten Foto den gesuchten 26-Jährigen als Komplizen. Einen Hinweis, wo sich der Mann befinden könnte, gab es nicht.

Bis zum 5. Dezember 2015; da wurde der Mann von einer Zeugin mitten in der Nacht in Salzburg mit einem Mittäter nach einem Einbruch in ein Friseurgeschäft beobachtet. Die Männer waren gerade dabei, einen Tresors in einen Kastenwagen zu verladen. Nach kurzer Flucht gelang es der Polizei, den 26-Jährigen festzunehmen, seine beiden Komplizen konnten mit dem Fahrzeug entwischen.

Teilgeständnis
Bei seiner Einvernahme war der Beschuldigte teilweise geständig. Die Taten hat er laut Polizei entweder alleine oder gemeinsam mit dem 43-Jährigen und der 23-jährigen in Slowenien festgenommen Frau verübt. Außerdem fahndet die Polizei nach einem weiteren Mann (30) aus Mazedonien. Der 26-Jährige und der 43-Jährige streiten eine Komplizenschaft übrigens gegenseitig ab. Allerdings wurde der 43-Jährige Ende März 2015 in Bayern wegen Wohnungseinbrüchen festgenommen. Auch in Oberösterreich soll er an einem Dämmerungseinbruch beteiligt gewesen sein. Er wartet in München auf sein Verfahren.

Wie Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt zur APA sagte, waren die Täter vor allem in Salzburg und Salzburg-Umgebung, aber auch in Bayern, Oberösterreich und in der Steiermark tätig. "Es konnte auch Schmuck sichergestellt und den Geschädigten wieder übermittelt werden." Allerdings konnten zwei Ringe mit der Gravur "Rudolf 1.8.81" und "Rudolf 28.12.78" sowie ein Medaillon der Marke "Michaela Frey" bis heute noch keinem Diebstahl zugeordnet werden.

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