Sex-Übergriffe

Polizei 
und Justiz 
am schlimmsten

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10 % der Belästigten sind Männer - Grüne: Ressorts müssen handeln. 

Ein Blick ins Dekolleté, eine unangebrachte Berührung – 32 Mal kam es seit 2009 bei Österreichs Beamten zu sexuellen Über­griffen am Arbeitsplatz. Das ergibt eine parlamentarische Anfrageserie der grünen Frauensprecherin Judith Schwentner.

Mit elf Fällen ist gerade das für Sicherheit zuständige Innenressort von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Spitzenreiter. Dicht gefolgt vom Justizministerium mit neun Übergriffen und dem Verteidigungsressort (acht Fälle). Warum gerade das relativ kleine Justizressort von Beatrix Karl (ÖVP) an zweiter Stelle liegt? Juristen wüssten über die ­Gesetzeslage besser Bescheid und würden dies einfach öfter melden, glaubt Schwentner.

Bei 130.000 Bundesbediensteten sind jene 32 Fälle in den vergangenen Jahren zwar eine verschwindend kleine Zahl. Schwentner schätzt die Dunkelziffer allerdings bei Weitem höher.

Macho-Ressorts Inneres, Justiz & Landesverteidigung
Warum sich gerade in diesen drei Ministerien sexuelle Übergriffe häufen, ist für Schwentner klar: „Das sind extrem männerlastige Ressorts; vor allem in den oberen Etagen sind hauptsächlich Männer zu finden. Zu 80 bis 90 Prozent sind Frauen betroffen. Aber zehn Prozent der Fälle sind Männer.“

Die Grünen fordern jetzt die Chefs der drei Ressorts zum Handeln auf: „Die drei Ministerien müssten aktiv werden und Pläne ausarbeiten.“

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