Rad-Mafia

Pro Tag 68 Diebstähle

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Räder im Osten verkauft - Banden top organisiert. 

Massendiebstahl: Nicht weniger als 21 Fahrräder wurden Sonntagnacht vor dem Puch-Hochhaus in Graz-Liebenau gestohlen. „Wir haben überhaupt keine Hinweise erhalten, wir gehen von einer Bande aus“, so die Polizei zu ÖSTERREICH.

Hochsaison
Es ist anzunehmen, dass die Besitzer ihre Räder nie wiedersehen. Laut einer Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) werden pro Jahr 25.000 Diebstähle gemeldet, das sind 68 gestohlene Fahrräder pro Tag. Nur jedes 18. Fahrrad sieht der Besitzer wieder.

Jetzt, wenn es wärmer wird, fahren Hunderttausende Österreicher mit dem Radl – gleichzeitig beginnt die Blütezeit für Fahrraddiebe. Die VCÖ-Studie zeigt, dass die meisten Drahtesel in Wien (8.922) Niederösterreich (3.520) und der Steiermark (2.975) verschwinden. Eine besondere Rolle spielt das Burgenland: „Immer wieder versuchen Banden, Lastwägen voll mit Fahrrädern nach Ungarn zu bringen“, sagt Wolfgang Bachkönig vom Landeskriminalamt Burgenland.

ÖSTERREICH: Welche Entwicklung beobachten Sie entlang der Grenzen?
Wolfgang Bachkönig:
Immer wieder versuchen Banden, Dutzende Fahrräder in Lkws nach Ungarn zu schmuggeln. Meist sind die Räder unter Sperrmüll versteckt. Im Zielland werden sie dann am Flohmarkt verkauft oder es handelt sich gleich um bestellte Diebstähle.

ÖSTERREICH: Die Polizei setzt Schwerpunkt-Aktionen dagegen ein – wie erfolgreich sind diese?
Bachkönig:
Wir hatten zuletzt so viele Aufgriffe wie noch nie. Ist einmal eine große Gruppe überführt, ist eine lange Zeit Ruhe. Aber: Oft werden nur die Kuriere erwischt. Nickelsdorf ist das Nadelöhr zum Osten. Ich schätze, dass jährlich mehr als 1.000 Fahrräder in dieser Art über die Grenze geschmuggelt werden, die Dunkelziffer ist weit höher.

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